Achtung, Werbung!

Dass ich nicht nur hier im Blog schreibe, ist wohl allgemein bekannt. Meine Thriller-Reihe „Sterbe wohl…“ kommt recht gut an und umfasst inzwischen immerhin 5 Bände. Der 6. ist in der Korrektur und wird sicherlich noch dieses Jahr erscheinen. Titel ALLEINGANG.

Mit Büchern ist das wie mit allen anderen Gütern. Sie brauchen Werbung. Ohne Werbung geht nichts voran, schon gar nicht im Verkauf. Es sei denn, man hat ein Monopol auf ein Produkt, ohne das niemand leben kann. Zu meiner Marke „Sterbe wohl…“ kommen uns, meinem mich wirklich mehr als tatkräftig unterstützendem Schatz und mir, immer wieder mal Ideen. Ideen, was zu den Büchern passen könnte. So wie schon seit Jahren der Tischkalender mit böslich makaberen Sprüchen und schon wiederholt eine formschöne Tasse mit Spruch und dem Logo der Thriller-Reihe.

Jetzt gab es letztens ein gutes Angebot zur Herstellung eines Energy-Drinks. Ich konnte einfach nicht widerstehen und habe einige Dosen produzieren lassen. Unter dem Motto „Sterbe wohl…“ Müdigkeit gibt es nun also für kurze Zeit einen zur Buchreihe passenden Energy-Drink. Natürlich ist der von uns auf Geschmack und Wirkung getestet. Erfrischend, belebend und sehr wohlschmeckend! Geschmacklich geht es in die Richtung des Flügelverleihers, jedoch deutlich weniger süß und im Geschmack weniger nach aufgelösten Gummibärchen. Basierend auf einem Molkeprodukt ist die Dose sogar pfandfrei.

Leider kann ich den Drink nur denen anbieten, die hier ganz in der Nähe von mir sind. Anders als bei den Kalendern und Tassen ist der Versand mit 3 Euro doch preislich recht hoch und im Grunde unvertretbar. Jedoch, wer ihn trotzdem zugeschickt haben mag, möge sich bitte bei mir melden.

Seid gespannt, was es bei der nächsten Lesung rund um meine Bücher noch zu erwerben gibt. Verrückte Ideen haben wir von „Sterbe wohl…“ Genug!

Bitte bleibt mir trotz dieser Eigenwerbung gewogen, schaut mal in den Amazonas Buchdschungel nach meinen Büchern, dort gibt es derzeit die e-Books für nur 99ct (ausgenommen ANGERICHTET, den Preis von 2,99 € legte der SWB Verlag fest)

Euer
Marcus Sammet

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Geprüft

Der Horror für mich. Eine Prüfung. Zwei Tage Schulung beim TÜV mit Abschlussprüfung. Danach darf ich mich jetzt elektrotechnische unterwiesene Person nennen und ortveränderliche elektrische Betriebsmittel prüfen. Gut, nichts Weltbewegendes. Doch was über die Folgen von Stromunfällen zu erfahren war, war schon beachtlich. Bisher war mir in der Hauptsache klar: Schalter an – Strom fließt / Schalter aus – Strom sollte nicht mehr fließen. Aber da steckt schon noch einiges mehr hinter. So ein Schalter kann durchaus des Schaltens müde sein und dann sollte eine PE Leitung (nein, erklär ich hier nicht weiter) dafür sorgen, dass die Sicherung den Strom abschaltet.

Sollte. Macht das Teil, das sich RCD nennt, auch bekannt als FI-Sicherung, normal zuverlässig, wenn es nicht ein Billigteil aus China ist. Denn offenbar gibt es davon reichlich auf dem Markt, doch ohne das richtige Innenleben, um Leben auch wirklich retten zu können. Das Ding tut halt so, als würde es so tun, ist aber nichts weiter als ein einfacher ein/aus Schalter. Erschreckend, oder?

Das führt mich zu der Frage, warum millionenfach so ein Mist hergestellt wird. Das ist lebensgefährlich! Der Grund ist leider einfach, weil die in China das können. Noch dazu haben die sich einen Gag einfallen lassen. Es gibt in Europa ein CE Zeichen. Dieses besagt, dass ein elektronisches Teil nach den europaweit geltenden Regeln konform gefertigt und dementsprechend sicher ist. CE pressen auch die Fernöstler auf ihre gefakten Teile. Dürfen die das? Nein, eigentlich nicht. Doch die legen die Abkürzung anders aus und machen munter weiter. Da wird einfach behauptet, das steht für China Export.

Vieles anderes konnte ich aus dem Kurs für mich selbst und natürlich für meinen Arbeitsplatz mitnehmen. Doch ich bin abgeschweift. Der Kurs endete mit einer Prüfung. So eine ist immer ein ziemliches Problem für mich. Prüfungen haben mir das Leben schon immer schwer gemacht. Egal ob einfache Klassenarbeit wie Diktat oder Aufsatz bereits in Grund- und Hauptschule. Auch die Abschlussprüfungen weiterführender Schulen sowie die der Ausbildung nach IHK-Standard. Selbst die, denen ich auf Grund meines eigentlich guten und fundierten Wissens etwas nachhelfen durfte, hatten damals besser abgeschnitten als ich. Meine Prüfungsangst gipfelte bisher in der ersten Führerscheinprüfung. Die hab ich durch rückwärts einparken letzten Endes vollkommen versemmelt. Ich habe es nicht in eine Parklücke geschafft, in der ein 6-jähriger mit verbundenen Augen einen Sattelzug von mindestens 18 Metern Länge leicht eingeparkt hätte. Nun, ich machs kurz, der Fahrlehrer musste tatsächlich für mich bremsen. Beim zweiten Anlauf hingegen lief es perfekt, ganz als würde ich die zweite Gelegenheit benötigen. Einfach, um schon mal gesehen zu haben, wie es läuft und die Prüfer auch nur Menschen sind. Woran ich allerdings nie auch nur eine Sekunde gezweifelt hatte.

Nun, was solls, ich habe die winzig kleine Prüfung heute auch geschafft. Keine Ahnung ob mit gerade eben ausreichender oder voller Punktezahl, das wurde nicht verraten.

Woher diese beständige Prüfungsangst kommt, kann ich leider nicht sagen. Vielleicht einfach die Angst davor, zu versagen, vielleicht einfach weil ich zu sehr daran denke, dass ich geprüft werde und darüber vergesse, was dafür Relevantes in meinem Kopf ist. So genau mag ich das auch gar nicht analysieren (lassen). Dieses Mal hab ich es wieder auf Anhieb geschafft und dass freut mich.

Wie geht ihr mit Prüfungen um? Stressen sie euch? Sind sie egal und lässig erledigt? Ich bin auf eure Kommentare gespannt!

Bitte bleibt mir unprüfend gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Gaffende Raser

Zwei Tage Schulung beim TÜV in der Fuggerstadt Augsburg. Ich gönne mir die Fahrt mit dem Auto dorthin. Einfach um unabhängiger vom meist doch eher schlecht funktionierenden öffentlichen Nahverkehr zu sein. Morgens noch schnell nachgegoogeld wie lang ich bei aktueller Verkehrslage benötigen würde, plante ich noch ein paar Minuten dazu. Frisch und ausgeruht ging die Fahrt los, keine besonderen Vorkommnisse bis ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft war.

Dreispurig ging es dahin, im Grunde freie Bahn, wenn da nicht ein Lastzug den vorausfahrenden Laster überholen würde. Mit meinen wohl eher gemütlich zu nennenden 120 km/h war ich immerhin fast 40 km/h schneller und der Überholvorgang dauert so nun wirklich nicht lang. Noch in einiger Entfernung im Rückspiegel nicht mal den Fahrzeugtyp erkennend, sah ich schon die Fernlichter aufflackern. Mir wurscht, bin gut zwei Drittel am überholenden Lastzug vorbei. Erneuter Blick in den Rückspiegel zeigte: Der VW Caddy forderte gefühlte 50 cm hinter mir viel Platz zum Vorbeikommen. So manch einer wird sich jetzt denken, dass 50 cm doch arg nah dran sind. Aber vergesst nicht, im Rückspiegel wirkt manches näher, als es real ist. Dennoch, das Aufblenden hätte der sich inzwischen schenken können, denn die Scheinwerfer waren für mich praktisch nicht mehr sichtbar. Kurz darauf zeigte sich für den Fahrer des Caddy (übrigens einer Augsburger Malerfirma), wie leicht sich Nebelschlussleuchten für Bremslichter gehalten werden können. Kurzes lüften des Gaspedals verstärkte wohl den Schreck, der Abstand wurde ruckartig größer, allerdings begleitet von heftigem Hupen. Längst war ich nun wieder auf der mittleren Spur – übrigens ohne ernsthaft Geschwindigkeit verloren zu haben – zog dieser rasende Maler an mir vorbei und versuchte nun noch einen Kleinkrieg in dem er sich direkt vor meinen Kühler positionierte. Die ganz linke Spur war frei und ich einen Augenblick später neben ihm und tat so, als hätte ich ein Foto von ihm gemacht. Die Handhülle war leer, aber das konnte der sicher nicht erkennen. Dazu verwies ich auf die (leider noch nicht angeschlossene) Kamera unter meinem Innenrückspiegel. Entsetzten Blickes gab er nun doch wieder Vollgas und verschwand in den Jagdgründen der A8.

Der Rest der Hinfahrt verlief angenehm ruhig, die Masse der Fahrer fährt ja doch einigermaßen vernünftig.

Den Schulungsort lebendig und nach wie vor gut gelaunt erreicht, reichte die Zeit noch für einen guten Kaffee und etwas gratis bereitliegendem Obst. Der Tag verging wie im Flug, das Thema der Schulung durchaus interessant. Das letzte Thema für diesen Tag war durch und ich konnte mich auf den Heimweg machen.

Etwas mehr Verkehr als am Vormittag, doch bei weitem noch nicht so, das es ärgerlich verzögernd wäre. Die Autobahn recht fix erreicht und den Tempomat wieder auf gemütliche 120 km/h eingestellt. Der Spritverbrauch liegt da für meinen liebgewonnenen 1999er Benz im Optimalbereich. Beinahe auf selber Höhe der A8 wie auf dem Hinweg, ähnliche Situation. Nur das der von hinten heranschießende ein Mercedes neuerer Bauart mit aggressiv dreinblickenden Front-LED-Leuchten war. Dennoch, wenn ich nun schon mehr als die Hälfte, diesmal zwei Kombis mit Pferdetransportern, vorbei bin, besteht meines Wissens nach, keine Pflicht einem Raser dadurch den Weg frei zu machen, in dem ich selbst Vollgas gebe. Nebenbei, dieser Vollidiot versuchte tatsächlich zuvor noch, links an den Gespännen vorbeizukommen! Weil ihm das wohl nicht gelang, hielt er es wohl für nötig, den Versuch zu wagen, direkt durch meinen Kofferraum zu kommen. Auch dieser musste dann feststellen, wie leicht Nebelschlussleuchten mit Bremslichtern verwechselt werden können. Wobei ich diesmal bereits dabei war, wieder auf den mittleren Fahrstreifen zu wechseln. Jedoch bin ich mir sicher, hätte ich diesen piepsgewaltigen X-Trail, welchen ich auf Mallorca als Leihwagen hatte, mein Eigen nennen dürfen, hätte die hintere Kamera wohl gezeigt, das nur wenige Millimeter zum Crash fehlten. Mir wild mit der Faust drohend, untermalt mit einem sehr taktlosen, unmusikalischem Hupkonzert zog dieser an mir wütend vorbei.

Ja, ich kann euch regelrecht denken hören. Mein Verhalten war auch nicht das Korrekteste. Wobei ich doch anmerken möchte, wenn schon jemand so dicht auffährt, das Nebelschlussleuchten und der im Sekundenbereich liegende Geschwindigkeitsverlust ausreichen, um dem dicht auffahrenden Angst zu machen, dann liegt es wohl eher nicht daran, dass ich zu dicht vorausfahre. Natürlich würde ich solche Aktionen auch dann nicht machen, wenn ich nicht allein im Wagen bin und der rechte Fuß hat direkten Kontakt zum Gaspedal um notfalls ausreichend Schub geben zu können.

Nun, das waren dann mal die rasenden Gaffer. Es gibt aber noch andere. Diejenigen, die unbedingt ganz genau hinsehen wollen müssen, wenn etwas, ganz egal was, geschehen ist. So am Autobahnkreuz A99 / A8. Ziemlicher Rückstau über Kilometer hin. Letztenendes warum? Weil auf dem Pannenstreifen ein auf der Fahrerseite zerbeulter Kleinwagen stand, dahinter ein Lastzug, hinter dem wiederum ein Polizeifahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht stand. Ab Kühlergrill Kleinwagen lief der Verkehr in der Baustelle wieder sehr, wirklich sehr flüssig.

Meine unlieben Gaffer, was bringt es euch? Ihr habt ein zerbeultes Auto gesehen. Mit etwas Hirn könntet ihr euch noch ausmalen, dass dieser Fahrzeugzwerg Kontakt mit dem Riesen der Autobahn hatte. Na und? Nicht euer Problem. Macht es also bitte nicht zu meinem, in dem ihr euch zum Verkehrshindernis macht. Das Gaspedal ist rechts unten, das kann wohl portioniert bis zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit getreten werden. Der Blick sollte vorwiegend nach vorn und nicht zur Seite gehen – abgesehen von Überholvorgängen, die drängelfrei vollzogen werden sollten.

Was ist nur los mit euren Köpfen? Ich kann es nicht nachvollziehen oder verstehen.

Ich bin gespannt, was ich morgen auf der Strecke erleben darf und bitte euch

mir bis dahin gewogen zu bleiben!

Euer
Marcus Sammet

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Schieflage

Es gibt Tage, die laufen einfach anders. Anders als erwartet. Das geht dann schon in der Nacht los. Der Harndrang drängt dringender als für einen ausgewogenen Schlaf gut. Also raus aus den Federn und gleich mal den kleinen Zeh an den Bettpfosten zum Kräftemessen geschickt. Wen wundert es, der Zeh gab nach und schickte mir Tränen in die Augen. Mit getrübten Blick in der ohne hin wenig hellen Wohnung gleich noch auf dem Weg zum Bad über einen einsam umherliegenden Schuh gestolpert.

Endlich in der Keramikabteilung der Wohnung angekommen und auf dem für die Erleichterung der Blase vorhergesehen funktionellen Ablassbehältnis platzgenommen (ja, ich mach das immer im Sitzen!), wird für einen Moment wieder alles gut. Der Druck im Unterleib ist weg, auch der Zeh hat das Kräftemessen ohne Bruch überstanden. Etwas vorsichtiger geht es zurück ins Schlafgemach, welches tatsächlich unfallfrei erreicht wird.

Der Morgen graut, der Wecker weckt und das linke Bein krampft. Die Dreifaltigkeit des Bettrauswurfs meldet sich zu Wort. Also gut, was solls, war ja auch geplant. Der Weg ins Bad wurde ohne Unfälle überstanden, was vor dem rasieren und waschen kommt, lasse ich unerwähnt (oder eben doch nicht? 😉 ). Könnte der Tag doch noch gut werden? Sträflich gerade daran zu denken, schon fällt der Rasierer aus der Hand. Selbstverständlich fällt der Rasierkopf ab und versteckt sich irgendwo unter dem Waschtischschränkchen. Gesucht, gefunden, aufgesteckt, gereinigt und weiterrasiert. Glücklich keine groben Verletzungen davon zu tragen das Gesicht wieder abgewaschen und der Tag kann weiter gehen. Frühstück für die Pause vorbereitet, Tasche gepackt und Wetter gecheckt. Die App auf dem Smartphone sagt Regen. Klingt real aber eher nach Sintflut. Was solls, wenn Wasser vom Himmel fällt ist es gut für die Pflanzen und das Auto wird gratis gewaschen. Mich selbst kann ich durch entsprechende Kleidung schützen.

Abmarschbereit fällt der Blick auf die unnachgiebige Uhr. Der Zwiespalt in mir kämpft gegen den inneren Schweinehund, der sich morgens nicht zu schnell bewegen mag. Die Zeit könnte mit etwas Hast gerade noch reichen, um den richtigen Bus zu erwischen. Stimmt, der Schweinehund im Inneren hat gewonnen, der nächste Bus kommt ja bestimmt. Der Wäscheständer klapperte dankbar, dass ihm die Last der getrockneten Sachen genommen wurde und der Rest der Familie wird sich freuen, nur noch in den Schrank sortieren zu müssen. Schnell noch ein kleines Geduldsspiel am Handy gespielt und Zeit wird es, um zur Arbeit zu kommen.

Die Geräusche des herabfallenden Wassers richtig gedeutet, herrschte draußen tatsächlich eine Art Monsun. Egal, Jacke und Hut werden das schon aushalten, dafür sind sie schließlich gemacht. Haben sie auch, brav bis zum Büro. Den Weg dorthin schaffte ich auch nur mit einem beinahe Tauchversuch, als ich fast einen überlaufenden Gulli übersah und gerade noch einen entsprechend großen Schritt darüber hinweg machen konnte.

Der Tag verlief während der Arbeit unspektakulär. Selbst wenn es spektakulär gewesen wäre, dürfte ich wahrscheinlich hier nicht darüber schreiben. Der Weg nach Hause verlief reibungslos, bis auf die Tatsache, der der gut passende Bus gegen einen weniger passenderen getauscht werden musste, doch etwas mehr Bewegung tut dem Körper ja auch gut. Ab jetzt kann es nur noch besser werden. Noch besser, was sonst. Gut, dass die Mülltüte den Eimer unbedingt mit einem großen Tamtam verlassen wollte und sich auf den Fußboden übergab, das lag sicher an der Sollbruchstelle, um den Verbraucher dann und wann daran zu erinnern, doch besser die teuren Produkte als die preiswerten der Supermarkt Eigenmarke zu nehmen. Ob das die Sollbruchstelle wirklich kümmert? Sicher nicht, die fühlt sich an jedem Produkt wohl.

Alles hat ein Ende. Bis auf die Wurst, die ja bekanntlich zwei hat. Aber mit dem Müll ging auch der Tagesmüll bei mir selbst in die Tonne. Der Tag verlief ab diesem Moment wieder rund und wunderbar. Schatz kommt heim und wir machen uns auf, um ein paar entspannte Stunden in einer Therme zu verbringen. Kräftige Wasserdüsen massieren uns und in einem speziellen Teil können wir so richtig abschalten. Leckeres Essen gab es – kleckerfrei – obendrein dort. Hin- und Rückfahrt ohne Stau und Rowdys klingt der Abend bei einer guten Tasse Tee aus.

Auf zum nächsten Tag, der nicht mehr lang auf sich warten lässt.

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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GNSN – wie bitte?

Ja, 25 Jahre gibt es wohl jetzt GZSZ, also „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ auf RTL und vor kurzem ist der Nachbar schlechthin, Hans Beimer aus der Lindenstraße (Hans Joachim Luger – übrigens ein wirklich guter Schauspieler, besonders nicht als Vater Beimer) verstorben.

Will ich also auflösen: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn = GNSN

Oft leben sie dicht beisammen, die Nachbarn. Die guten, wie die schlechten. Ist hier bei mir nicht anders. Glücklicherweise sind die guten im Haus vereint, die schlechten sind rings herum auf die Nachbarhäuser verteilt. Wohldosiert glücklicherweise. Die guten Nachbarn sind mehr als nur Nachbarn geworden. Mitfühlend, mitteilend, mitleidend wuchs allmählich die eine Freundschaft heran, die ich nicht mehr vermissen möchte.

Aber auch die schlechten Nachbarn haben ihre Daseinsberechtigung. Mit wem sollte man sonst über die Hecke weg über zu viel Kinderlärm diskutieren? Oder über das faulende Fallobst auf dem Garagendach? So einen grantligen Griesgram als Nachbarn zu haben ist doch letztlich lustig. Auch wenn die Sprüche von hinter der Hecke derb und unverschämt sind. Ärgern sie anfangs mächtig, allein wegen der dahinter steckenden Aussage, so sorgen sie dann alsbald doch für sehr viel Lästerei und Lacher. Natürlich gemeinsam mit dem guten Nachbarn bei einem Schüsselchen Sangria auf der Terrasse während einer lauen Sommernacht. Ihr werdet es kaum glauben, unkommentiert vom schlechten Nachbarn.

Selbst der geliebten Fast-Schwiegermutter wollte der schlechte Nachbar den Mund verbieten. Allerdings hatte dieser vergessen, kurz zuvor selbst mehr Lärm als notwendig zu machen, in dem er alte Schuppentüren mit zentrifugalem Schwung zuschlug. Meinen Konter auf die lautlose Unterhaltung unsererseits kam sicher an, blieb aber wiederum unbeantwortet. Allerdings meinte ich ein leichtes, leises Lachen aus der Richtung des guten Nachbarn zu vernehmen. Genaugenommen würde mir glatt was fehlen, wenn der Schlechte nicht mehr wäre.

Dennoch, die Guten sind mir lieber. Gut ist einfach positiv. Gleich ums Garteneck ist er da. Immer. Immer mit offenem Ohr für Sorgen, Probleme und kleinen Reparaturen. Viel zu selten kann ich mich dafür bei ihm revanchieren. Was übrigens nicht einmal erwartet wird. Da macht es umso herzlicher, doch auch schwierig, denn nur ein einfaches „Danke“ als Wort scheint oftmals zu wenig. Allerdings, wie bedankt man sich materiell bei jemandem, der sich alles gönnt, sobald ihm danach ist? Eine schwierige Geschichte, die ich noch lösen muss.

Es gibt auch über uns einen guten Nachbarn. Da hat es etwas länger gedauert, bis der Funke übersprang. Ein beachtenswerter, älterer Herr, beinahe aber lebendiger als ich selbst. Bester Papierfliegerbauer, den ich und die Kinder kennen, versorgt uns immer wieder mal mit leckerstem selbstgebackenem Kuchen. Inzwischen gibt es viel mehr, als nur sogenannte Tür-und-Angel Gespräche. Wir leiden mit ihm, wenn seine Gesundheit schwächelt, lachen mit ihm über seine Anekdoten über seine Krankheiten.

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn. Wieder mal so eine Ying und Yang Sache. Das Gute geht einfach nicht ohne das Schlechte. Hauptsache ausgewogen und der Humor bleibt nicht auf der Strecke.

Vermissen möchte ich persönlich beide nicht.

Wie siehts bei euch aus? Mehr von den Guten? Mehr von den Schlechten? Kampf oder Gloria? Schreibt es mir bitte in die Kommentare.

Bis dahin bleibt mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Das L in Montag

Steht für Lebenslust, ganz klar, oder?

Wie auch immer ihr die einzelnen Buchstaben als Abkürzung seht, der Montag behält seinen Schrecken als Wochenendkiller.
M – Müde
O – ohne Antrieb
N – nutzlos
T – Tag kann weg
A – Abend bitte komme
G – ganze Woche noch vor mir

Das L? Klar, Lebenslust und -freude! Seht es doch mal so, wäre der Montag nicht, käme auch nicht das nächste Wochenende. Abgesehen davon, es sind doch nur ein paar Stunden, die mit arbeiten verbracht werden müssen. Macht das Beste draus! Der Feierabend kommt bestimmt, der erste Tag der Woche ist damit erledigt. Montag ist doch toll, denn der Tag ist ziemlich schnell abgehakt.

Nehmt Schwung auf, macht euch einen wunderbaren Montag Nachmittag. Nutzt den eher ruhigen Tag für Einkäufe. Der Wochenendandrang ist vorbei, die Regale aufgefüllt, Sonderangebote möglicherweise noch oder wieder erhältlich. Nehmt euch Zeit für Familie und Freunde, verwöhnt euren Schatz!
So beflügelt gehts dann auch gleich nach der – vielleicht zu kurzen – Nacht in den Dienstag. Der ist der kleine Bruder vom Montag, aber hat nicht mehr so viel Schrecken in sich. Doch was soll das Gejammer, auch der Tag geht vorbei. Dauert nicht länger als ein Montag, sicher auch nicht kürzer als ein Mittwoch. Letzterer kommt bestimmt und schon haben wir was zu feiern: Das Bergfest! Wir sind mit dem Mittwoch Feierabend über den Berg, es geht Richtung Wochenende. Nur noch zwei Tage für viele für uns, die im Büro arbeiten, vor der Brust. Klar, auf zum Mittwoch-Feierabend-Feiern!
Doch was kommt? Der Donnerstag. Vermutlich wohl, weils im Kopf nach der Feierei am Mittwoch noch donnert. Trotzdem, wer verachtet den Donnerstag? Hab ich noch nichts von gehört. Dann der Trugschluss: Freitag. Ist doch gar nicht frei. Schon gar nicht der ganze Tag. Sicher ein Schreibfehler, sollte ursprünglich bestimmt Freutag heißen, denn wir freuen uns wohl alle auf das Wochenende.

Ruck zuck ist also die Woche rum und die nächsten zwei freien Tage werden genossen. Aber mal ehrlich, Wochenende und keine Arbeit? Da ist so viel über die Woche wegen der üblen Arbeitswoche liegengeblieben. Wäsche muss gewaschen, Einkäufe erledigt, Wohnung geputzt, Besuch empfangen, Auto gewartet und gesäubert, Kontakte gehören gepflegt und dann schon der spätnachmittagliche Stress zwecks der Abendgestaltung. Feiern gehen? Kino? Gemütlicher Abend daheim mit dem Schatz oder der ganzen Familie? Meist wird es spät, am kostbaren Sonntag wird ausgeschlafen und möglicherweise erst am Mittag aus dem Bett gekrochen.
Was bleiben? Wenige Stunden bis der Schrecken naht: MONTAG! Etwas Pflege für den Körper, Essen gehen oder selbst zubereiten, Kleiderschrank kontrollieren, ob was brauchbares an Kleidung für die Arbeitswoche parat ist. Schneller als erwartet kommt die Tatort-Zeit, der Abend vor dem Fernseher verbracht. Mörder ist gefasst, die Welt ist gerettet und der Blick auf die Uhr sagt: Gute zwei Stunden und es ist Montag!

Hat der wirklich so viel Schrecken? Wir versuchen doch alle möglichst lang zu schlafen, also so spät wie nötig aufzustehen. Eher langsam, weil missmütig bereiten wir uns auf den Tag vor, hetzen sicher nicht zur Arbeit. Dort angekommen ist es doch herrlich ruhig, jeder hält seine Klappe, keiner nervt mit großer Kommunikationsfreude. Die ersten dringenden Arbeitsaufträge kommen spät, jeder nimmt auf den andren Rücksicht. Warum? Weil alle an der gleichen Krankheit leiden: Montag.

Also doch ein Tag mit Lebensfreude, denn der Tag ist der Tag, an dem wir wirklich was schaffen können. Der Feierabend kann besser genutzt werden, als der, der folgenden Tage.

Bitte nehmt mich nicht immer ernst, auch ich habe heute Montag!

Bleibt mir gewogen und bis demnächst in diesem Blog

Euer
Marcus Sammet

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Tempus fugit

Doch was kümmert es die Schnecke.

Tempus fugit, eine lateinische Phrase, die für „Die Zeit flieht“ steht. Fragt sich, wohin sie flieht. Zeit kann ja eigentlich nicht fliehen und wenn dann nur nach vorn. Oder könnte sie einem tatsächlich weglaufen?

So manchesmal hat wahrscheinlich ein Jeder diesen Eindruck schon gehabt, die Zeit läuft vor einem davon. Sie es auf dem Weg zur Arbeit, bei der so gerade eben der passende Bus nicht erreicht wurde oder der Urlaub, dessen Zeit scheinbar zum Ende hin immer schneller zu vergehen scheint. Zeit flieht? Der Blick auf die Uhr zeigt, das die Sekunden deswegen nicht schneller vergehen. Tick Tick Tick… es bleibt, wie es ist, eine Sekunde ist eine Sekunde.

Wohin flieht also unsere Zeit? In unsere eigene Unruhe, so meine Interpretation. Wir selbst sind es, die eine gewisse Menge an Zeit mit etwas zu Erledigendes füllen wollen. Leicht wird aus einem „das mach ich mal eben“ doch mehr Zeitaufwand, als „mal eben“ suggerieren wollte. Da reichen schon kleine Verzögerungen und schon flieht die Zeit dahin, weil ein feststehender Zeitpunkt für etwas anderes immer näher rückt. Langsam, sekundenweise, doch unaufhörlich, unausweichlich.

Zeit drückt. Drückt die Stimmung. Drückt Stress aus. Drück auch Ruhe aus. Wie und wann, bestimmen dann doch letzten Endes wir ganz allein. Zeit ist nicht veränderbar, doch wie wir damit umgehen schon. Natürlich gibt es feste Zeiten, zu denen wir irgendwie, irgendwas, irgendwo angebunden sind; die es einzuhalten gilt. Allein als Arbeitnehmer schon. Wer nicht flexible Arbeitszeiten hat, der hat schon für den Arbeitsbeginn einen zeitlichen Fixpunkt. Auch in der Freizeit gibt es einiges, was einfach Zeitpunkte vorschreibt, allein der Kinofilm schon, der zu einem bestimmten Zeitpunkt startet.

Ein Rezept, wie perfekt mit seiner Zeit umgegangen werden kann, kann ich hier auch nicht geben. Ich persönlich habe meinen täglichen Zeitplan, ob er mir gefällt oder nicht, steht leider nicht zu Diskussion.

Aber was kümmert es die Schnecke. Diesen Gedanken hatte ich heute Morgen beim Blick durch die Tür zur Terrasse. Unbekümmert von regnerischem Wetter schlich sie über die Regenrinne zum Haus hin. Ihre Fühler weit vorrausgestreckt, irgendwie grinsend wirkend über die Freude, in absehbarer Zeit ihr Ziel zu erreichen. Dies lies mich daran denken, das Zeit doch eigentlich egal ist. Sie vergeht, egal was ich tue. Warum also nicht, ganz wie die Schnecke, die Zeit genießen, die mir auf dem Weg zu meinem Ziel gegeben ist?

Tempus fugit? Nein, eher current tempus sit – Zeit läuft, unaufhaltsam. Macht was aus der Zeit, die ihr habt. Nutzt sie für das, was wirklich wichtig und schön ist. Vielleicht denkt ihr dabei auch an die Schnecke, der es scheinbar egal ist, wie die Zeit vergeht.

Bis demnächst in diesem Blog

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Jahrhundertsommer ertrinkt!

Dieses Jahr war es endlich wieder, wie es Rudi Carrel bereits 1975 musikalisch erfragt hatte. Es war ein Jahrhundertsommer. Den letzten hatten wir 2003. Herrlichstes Wetter für Sonnenanbeter. Heiß. Schweißig. Badewetter.

Wohl dem, der nicht hinter dicken Mauern arbeiten musste, die anfangs der Hitzeperiode noch die gespeicherte Coolness des Winters abgaben. Unaufhörlich mochte die Sonne etwas dagegen tun und so wurden diese Mauern schnell zum Hitzespeicher. Wie gewohnt wurde über das Wetter gejammert, obwohl sich doch fast jeder einen möglichst endlosen Sommer herbei gesehnt hatte. Nun, der Mensch ist nun mal so, ohne jammern geht es nicht. Nicht mal unberechtigt, wenn mal etwas genauer darüber nachgedacht wird. Vor langer Zeit begegnete mir der Spruch „Kein Vorteil ohne Nachteil“, was zum Ausdruck bringt, dass jedes Licht auch irgendwo Schatten bringt. Was dem einen also zum Vorteil sein mag, gereicht vielen anderen zum Nachteil. Ying und Yang zwecks des Gleichgewichts im Allgemeinen kommt mir dabei in den Sinn.

Je länger dieser – aus meiner Sicht – wirklich fantastische Sommer dauerte, desto mehr Nachteile kamen so langsam auf. Riesige Waldbrandgebiete in Deutschland. Getreide der Bauern vertrocknet. Dürre ausgerechnet in einem der Länder der Welt, das sonst eher mit Überschwemmungen an Elbe und Rhein zu kämpfen hat. Ist das nun wirklich auch ein Klimawandelproblem? Nennt mich blind und ungläubig, ich denke nicht. Erdgeschichtlich gab es immer wieder Hitze- und Kälteperioden. Allerdings verschließe ich meine Augen natürlich nicht vor dem Problem der weltweit steigenden Umweltverschmutzung, insbesondere der Luftverschmutzung.

Der Sommer scheint nun vorbei zu sein, hier in München fällt inzwischen reichlich Wasser vom Himmel und die Pflanzen scheinen sich zu freuen, endlich wieder feuchte Wurzeln zu bekommen. Doch dieser plötzliche Wandel schlägt auch auf die Stimmung. War es die letzten Wochen, gar Monate doch immer sehr hell, so kommt das Regengrau wie eine schwarze Decke fürs Gemüt daher. Wollen wir doch hoffen, dass wir jetzt keinen Jahrhundertherbst oder sogar Jahrhundertwinter bekommen.

Für mich selbst war es auch überraschend, dass die Wespenplage nicht stärker als im letzten Jahr wurde. Klar, sie kamen angesaust, sobald auch nur ein Gedanke daran verschwendet wurde, den Grill anzuzünden. Auch die nächtlichen Angriffe der Mücken fielen irgendwie schwächer aus, als in den Jahren zu vor, ganz ohne mehr dagegen getan zu haben. Viel mehr sind mir quasi unendliche Schwärme von Fliegen aufgefallen. Deutlich lästiger als die Wespen. Insgesamt schien es mir dennoch, als wäre es selbst den Insekten dieses Jahr zu heiß gewesen um sich irgendwie mit dem Menschen und seinen Leckereien zu befassen.

Besonders schön fand ich, dass vor der vor dem Küchenfenster reichlich blütenbehaftete Schmetterlingsflieder von einer Armada an Hummeln besucht wurde. Ich mag diese kleinen, pummeligen, theoretisch flugunfähigen Tierchen. Friedlich lassen sie sich fotografieren, lassen sich durch die Anwesenheit des Menschen nicht stören. Sofern sie nicht bedroht werden, selbstverständlich. Es war ein Genuss, sie den ganzen Sommer über auf dem Flieder beobachten zu können.

Ach ja, was den Vorteil und den Nachteil betrifft, gibts noch etwas für die Weinliebhaber zu sagen. Es scheint wohl so, dass die Weinernte dieses Jahr besonders gut und reichlich ausfiel und die Winzer sprechen bereits jetzt von einem sehr guten Jahrgang. Also Prost! Freuen wir uns auf die ersten frischen Weine dieses Jahrhundertsommers und später dann auf glühend wohlschmeckende Glühweine auf den kommenden Weihnachtsmärkten.

So, genug belangloses zum Wochenende.

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Zeitfluss

Am 06.04.1980 wurde die Sommerzeit in Deutschland – übrigens nicht zum ersten Mal – eingeführt. Sie besteht bis heute und ärgert mit dem Hin- und Her im Frühling und Herbst. Uhren vorstellen, Uhren zurückstellen. Wofür? Nun, damals, 1980 wurde argumentiert, dass viel Energie einsparbar sei. Insbesondere Strom für Außen- und Innenbeleuchtung. In den 1980er Jahren aufgewachsen, kann ich mich noch recht gut daran erinnern, dass sich im Grunde nichts verändert hatte. Denn das Licht, das ich am Morgen nicht brauchte – bzw. meine Mutter – wurde dann am Abend länger benötigt. Direkt bei uns gab es sonst keine weitere Energieverschiebungen.

Doch bald schon hörte ich, aus für mich unerwarteter Richtung, Klagen. Bauern, vor allem Viehbauern, die nun schon Wochen, wenn ich gar mehr als einen Monat vorher die Tiere auf die neue Zeit „eichen“ mussten, um ihren Tagesablauf wie gewohnt gestalten zu können. Energieeinsparung dabei? Eher nicht. Nun, so weit – so … das lass ich jetzt mal offen.

Bürger wurden mündiger, wacher und kritischer. Schmidt wurde niedergekohlt, christlich demokratisch wurde abgeschrödert und wir haben jetzt merkelunwürdige Zeiten. Zwischen all diesen Persönlichkeiten im Zeitfluss der politischen Wehleidigkeiten wuchs ganz nebenbei eine Europäische Union auf. Oft wegen ihrer Urteile und Vorgaben bzw. Vorschriften belächelt und ausgelacht. Man denke nur daran, das eine natürlich wachsende Gurke gefälligst gerade zu sein hat, damit sie besser in die Normkisten für den Supermarkt passen. Inzwischen dürfen sie wieder gekrümmt sein, so nebenbei bemerkt.

Doch jetzt sagt die Zeitlinie, dass wir das Jahr 2018 nach Christi Geburt schreiben. Was an sich keine Überraschung ist, die Jahre vergehen, ganz egal ob und wer gerade auf der Erde wandelt und regiert. Dennoch, vor ein paar Wochen gab es einen Aufruf zur Abstimmung. Leise zunächst, fast unbemerkt. Bis es zu Facebook vordrang und dann doch etwas lauter wurde. Zumindest ich habe erst über diesen Weg erfahren, dass es eine EU weite Abstimmung über die mögliche Abschaffung der Sommerzeit gab. Das Ganze hochmodern über eine Webseite. Eigentlich war ich sehr misstrauisch, denn solche Abstimmungsseiten gegen irgendwas und sonst alles gibts haufenweise. Klick-Klick – Seite aufgerufen. Offenbar doch eine seriöse und offizielle Abstimmung. Klick und weg mit der Sommerzeit.

Lang tat sich jetzt nichts, doch die Zeit vergeht und bleibt wohl doch nicht immer ungenutzt. Die Abstimmung wurde ausgewertet.

Jetzt, 38 Jahre nach erneuter Einführung der Sommerzeit soll sie doch wieder abgeschafft werden. Wer hätte das gedacht, dass eine Regierung, wenn auch nur auf europäischer Ebene, auf den Bürger hört?

Also warten wir ab, bis die Umstellung umgestellt wird und hoffen das wir in diesem Jahr zum letzten Mal eine Uhr vom Schlafzimmer in die Küche tragen.

Freuen wir uns also auf einen neuen Fluss der Zeit, ungehindert, weil die Zeit weder vor noch zurückgedreht werden kann. Sie läuft ja vorwärts, ganz egal, was eine Uhr anzeigt.

Dieser Blog beruht auf folgendem Gerücht:
welt.de/…/Sommerzeit-Juncker-kuendigt-Abschaffung-der-Zeitumstellung-an.html

Bis demnächst auf diesem Blog,

bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Gelassene Unruhe

Natürlich ist es so, das ein Urlauber am Urlaubsort meistens entspannter ist, als daheim. Doch selten überträgt sich diese Entspannung auf sein Umfeld, schon gar nicht auf den Straßenverkehr. Wenn dann also auffällt, dass es sich irgendwie anders fährt, dann liegts nicht nur an einem selbst.


Wiederholt ist mir das nun auf Mallorca aufgefallen. Nicht nur mir, sondern auch meinem Schatz und den Kindern. Damit will ich nicht sagen, das nun alle Mallorquiner perfekte Autofahrer sind, die sich zu 100% an die Verkehrsregeln halten. Doch auffällig ist da, das sich wirklich ausnahmslos alle dort an eines halten: Fußgänger am Zebrastreifen hat absoluten Vorrang. Ganz egal ob in der großen Stadt Palma mit breiten, mehrstreifigen Straßen oder auf dem winzigen Dorf irgendwo auf dem Weg zur Küste. Zebrastreifen – Fußgänger – Stop! Nicht ein einziges Mal konnte ich es anders beobachten. Selbst die zahlreichen Zweiradfahrer – egal ob motorbetrieben oder nicht – bremsten und hielten an, um den Fußgänger passieren zu lassen. Obendrein nicht mal eben noch ganz knapp, nein, durchaus sehr vorrausschauend.

Aber auch sonst. Etwas, was ich bzw. wir dort praktisch nicht wahrgenommen hatten, waren Autohupen. Ganz ohne ging es freilich nicht, hier und dort wurde schon gehupt. Doch im Vergleich zu den regelrechten Konzerten aus verschiedensten Huptönen in München, nur weil jemand in der falschen Millisekunde den Fahrstreifen wechselt, gibts dort einfach nicht.

Erlebte Beispiele:
Auffahrt auf die recht verstopfte Autobahn auf Mallorca. Platz zum dazwischen mogeln lässt dir keiner. Aber den nimmst dir und das ist dann für den, der zurückbleiben muss in Ordnung. Versucht das mal in Deutschland. Vorfahren, reinmogeln, selbst mit bittendem, freundlichem Blick. Der vermeintliche Hintermann wird auf jeden Fall noch versuchen, vorzupreschen um dich zu zwingen, hinter ihm einzuscheren. Wütende Blicke ihm die bessere Parkposition im Stau nehmen zu wollen inklusive, vielleicht darfst dir auch noch den Unwohlklang seiner Hupe anhören.

Mitten in der Stadt Palma. Ampel schon eine Weile rot, am Straßenrand ein parkendes Fahrzeug, in das gerade eingestiegen wird. Es wird grün, alles rollt an, auch der frisch bestückte Kombi von eben. Doch dieser bleibt plötzlich stehen, es kommt eine Frau mittleren Alters angehetzt, reißt eine der hinteren Türen auf und steigt noch zu. Der Kombi blockiert dabei den Abbiegestreifen, der Verkehr kommt zum erliegen, abbiegen in dieser Grünphase ausgeschlossen. Was höre ich nicht? Hupen. Was sehe ich nicht? Böse Blicke. Was sehe ich? Freundliches, entschuldigendes Lächeln aus dem Kombi und gelassene Blicke aus den Fahrzeugen um mich herum. Alltag. Normal. Stellt euch das mal in München oder einer anderen deutschen Großstadt vor. Grün. Motoren heulen auf. Start des Rennens zur nächsten roten Ampel. Ab aufs Gas um einen möglichst guten Abgang zu haben. Dann das Pacecar im Weg und das Rennen ist gelaufen. Empörtes Hupen, wütendes Gebrülle gegen die Fensterscheiben inklusive wilder Gestikulation, die den Geisteszustand des Fahrers niedermachen, der sich erlaubte noch ein weiteres Mal die Bremse zu nutzen um sein Fahrzeug zum stehen zu bringen. Ganz sicher wird auch in diesem Moment nicht nur einer wild das außenmusikalische Instrument, meist im Kühlergrill verbaut, nutzen, um seinen Ärger Ausdruck zu verleihen.

Du willst parken? Suchst in der Fahrzeugüberfüllten Innenstadt einen guten Stellplatz in der Nähe deiner Wohnung? Schlimmer noch, in der enggassigen Altstadt? Auf Mallorca, ganz egal ob El Arenal tagsüber in Strandnähe, irgendwo in kleinen Dörfern mit wunderschönen Badebuchten oder eben Palma mit sehr vielen, kleinen Nebenstraßen in Wohngebieten, fährst halt dementsprechend langsam. Immer den Blick rechts und links auf Lückensuche gerichtet, Radarartig nach Fahrzeuginnensassen suchend, ob nicht jemand frisch in sein Vehikel gestiegen ist und abfahren möchte. Im Anschleichmodus geht es voran. Was kümmerts den Hinterdreinfahrenden? Scheinbar denkt der sich nur „El porc pobre, buscant una plaça d’estacionament.“ (Die arme Sau, sucht einen Parkplatz) und bleibt gelassen. Kein drängeln, kein hupen. Der nutzt die nächste Gelegenheit um vorbeizufahren und würdigt keines bösen Blickes. Anders in München. Hier musst den Straßenrand quasi auf einen Kilometer genau mit einer Art Laserblick beobachten und im rechten Moment sollte ein Parkplatz regelrecht im Sturzflug besetzt werden. Wehe nicht, ein kostenloses Hupkonzert ist sicher.

Schmale Gassen in Wohngebieten führen natürlich auch dazu, dass ein Fahrzeug nicht mal eben am Straßenrand abgestellt werden kann, um Einkäufe oder gar Koffer auszuladen. Wir hatten das Glück in einem Wohngebiet eine wunderbare Ferienwohnung zu haben. Doch die Straße eng und hoffnungslos zugeparkt. Einfahrten zu schmal, um einen großen SUV abzustellen. Also mitten auf der Straße stehen bleiben, Familie und Koffer entladen, letztere auf den Gehweg verfrachten. Das kostet Zeit, mit Hetze zwei – drei Minuten, ohne etwas mehr. Natürlich fühlt man sich als Ddeutscher – schon aus genervter Gewohnheit – gehetzt, wenn denn ein oder zwei weitere Fahrzeugführer darauf warten, dass es weiter geht. Der Blick zur Frau im herangefahrenen Wagen gerichtet und ein entschuldigendes Schulterzucken zeigend wurde nicht mit einem Schlag auf die peitschengleiche antreibende Hupe quittiert sondern mit einem verständnisvollem, freundlichem Lächeln das eindeutig sagte: Lass dir Zeit, das passt. Ebenso der ruhige Blick des dahinter wartenden Fahrzeugführers.

Anderes Erlebnis. El Arenal, Strand ist angesagt. Auf der Suche nach einem geeigneten Parkraum fällt der Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite und einem ausreichend großen Bereich um meinen Dauerpiepser (was es damit auf sich hat, ist in einem vorherigen Blog zu lesen) abzustellen. Also abgebremst und kurz die Verkehrslage abgeschätzt. Bus aus Gegenrichtung, scheinbar weit genug weg um ein Wendemanöver riskieren zu können. Ab und quer in die Lücke, wieder raus, etwas vor und rückwärts rein. Dabei steht der Bus dann praktisch schon neben mir. Leider unkonzentriert auf den Verkehr, dafür konzentrierter auf Piepignoration und Einparken gewesen, von mir unbemerkt geblieben, dass dieser Linienbus schon so nah heran kam. Entschuldigender Blick zum Busfahrer, beschwichtigend meine Hände gehoben und gelächelt. Was ernte ich dafür? Ein sehr freundliches, sehr gelassenes Lächeln mit einer Handbewegung die ganz klar signalisierte: Hey, alles gut, bleib ruhig, das passt wie es ist. Hier in München wirst von Busfahrern beschimpft und ausgehupt wenn du es wagst, jemanden an einer Haltestelle ein- oder aussteigen zu lassen. Nebenbei, völlig legal laut Straßenverkehrsordnung!

Einfädeln aus Nebenstraßen, ganz egal ob in der Stadt oder auf Landstraßen läuft auf der Insel auch anders. Hier ist es oft zu beobachten, aus der Nebenstraße tastet sich jemand an die Kreuzung heran, schaut kurz, schätzt ab, ob das Fahrzeug auf der Hauptstraße langsam genug ist um einen Blechschaden vermeiden zu können und zieht raus. Ist ja wichtig, sich noch vorzudrängeln, ganz egal ob dem, dem er reingeschnitten ist überhaupt ein weiteres Fahrzeug folgt. Auf Mallorca kann ich mich an so ein Verhalten nicht erinnern. Dort wird sehr geduldig gewartet, bis die Lücke groß genug ist, um noch gemütlich seinen Cortado (Espresso mit einem Schuß Milch) zu trinken, den Gang wieder einzulegen und gemütlich loszufahren. Gut, gar so extrem nicht, aber reinquetschen? Nein, nie erlebt.

Auch bei früheren Mallorca Aufenthalten ist mir diese Gelassenheit im Straßenverkehr schon aufgefallen. Nicht das die Mallorquiner die besseren Autofahrer sind, nein, auch sie sehen schon, das sie ihren „Vorteil“ haben. Doch wenn sie diesen nicht bekommen, ist es ganz offenbar nichts, was sie irgendwie belastet. Wenn ich nur vom Fußgängerweg den Verkehr ansehe, dann wirkts schon hektisch, chaotisch. Spuren werden wild gewechselt, Blinker überflüssig. Ein ziemliches Gewusel auf der Hauptstraße rund um den Place de Espana zum Beispiel. Immerhin in jeder Richtung 3 – 4 spurig, nimmt man die Tiefgaragenein- und ausfahrten (die übrigens in der Straßenmitte sind!) dazu. Unfälle? Hupkonzerte? Verfluchen der anderen? Nein, ist mir nicht aufgefallen.

Apropos Parkhaus. Auch da geht es anders zu. Hier in Deutschland eine stundengenaue Abrechnung. Angefangene Stunde = voller Preis für eine ganze neue Stunde. Mallorca: Minutengenau abgerechnet.

In den letzten Wochen nach dem Mallorca Aufenthalt habe ich versucht, diese Gelassenheit im Verkehr zu übernehmen. Es gelingt nicht wirklich. Zwar fahre ich ruhig, vielleicht auch ruhiger, dennoch immer getrieben und gehetzt vom eilighabenden Hintermann. Viele unterschiedliche Klangfarben der umherhupenden konnte ich auch schon wahrnehmen, nicht nur mir geltend.

Ich wünsche mir sehr, das auch hier eine gelassenere Unruhe einkehrt. Was hat man schon zu verlieren? Oder zu gewinnen, wenn man sich gerade noch vormogelt? Oder jemanden nicht in Ruhe einen Parkplatz suchen lässt? Zeit? Wieviel davon? Ein echter Gewinn um sich um irgendwas kümmern zu können?

Bitte bleibt mir gewogen!

Bis zum nächsten Mal, euer
Marcus Sammet

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