Tempus fugit

Doch was kümmert es die Schnecke.

Tempus fugit, eine lateinische Phrase, die für „Die Zeit flieht“ steht. Fragt sich, wohin sie flieht. Zeit kann ja eigentlich nicht fliehen und wenn dann nur nach vorn. Oder könnte sie einem tatsächlich weglaufen?

So manchesmal hat wahrscheinlich ein Jeder diesen Eindruck schon gehabt, die Zeit läuft vor einem davon. Sie es auf dem Weg zur Arbeit, bei der so gerade eben der passende Bus nicht erreicht wurde oder der Urlaub, dessen Zeit scheinbar zum Ende hin immer schneller zu vergehen scheint. Zeit flieht? Der Blick auf die Uhr zeigt, das die Sekunden deswegen nicht schneller vergehen. Tick Tick Tick… es bleibt, wie es ist, eine Sekunde ist eine Sekunde.

Wohin flieht also unsere Zeit? In unsere eigene Unruhe, so meine Interpretation. Wir selbst sind es, die eine gewisse Menge an Zeit mit etwas zu Erledigendes füllen wollen. Leicht wird aus einem „das mach ich mal eben“ doch mehr Zeitaufwand, als „mal eben“ suggerieren wollte. Da reichen schon kleine Verzögerungen und schon flieht die Zeit dahin, weil ein feststehender Zeitpunkt für etwas anderes immer näher rückt. Langsam, sekundenweise, doch unaufhörlich, unausweichlich.

Zeit drückt. Drückt die Stimmung. Drückt Stress aus. Drück auch Ruhe aus. Wie und wann, bestimmen dann doch letzten Endes wir ganz allein. Zeit ist nicht veränderbar, doch wie wir damit umgehen schon. Natürlich gibt es feste Zeiten, zu denen wir irgendwie, irgendwas, irgendwo angebunden sind; die es einzuhalten gilt. Allein als Arbeitnehmer schon. Wer nicht flexible Arbeitszeiten hat, der hat schon für den Arbeitsbeginn einen zeitlichen Fixpunkt. Auch in der Freizeit gibt es einiges, was einfach Zeitpunkte vorschreibt, allein der Kinofilm schon, der zu einem bestimmten Zeitpunkt startet.

Ein Rezept, wie perfekt mit seiner Zeit umgegangen werden kann, kann ich hier auch nicht geben. Ich persönlich habe meinen täglichen Zeitplan, ob er mir gefällt oder nicht, steht leider nicht zu Diskussion.

Aber was kümmert es die Schnecke. Diesen Gedanken hatte ich heute Morgen beim Blick durch die Tür zur Terrasse. Unbekümmert von regnerischem Wetter schlich sie über die Regenrinne zum Haus hin. Ihre Fühler weit vorrausgestreckt, irgendwie grinsend wirkend über die Freude, in absehbarer Zeit ihr Ziel zu erreichen. Dies lies mich daran denken, das Zeit doch eigentlich egal ist. Sie vergeht, egal was ich tue. Warum also nicht, ganz wie die Schnecke, die Zeit genießen, die mir auf dem Weg zu meinem Ziel gegeben ist?

Tempus fugit? Nein, eher current tempus sit – Zeit läuft, unaufhaltsam. Macht was aus der Zeit, die ihr habt. Nutzt sie für das, was wirklich wichtig und schön ist. Vielleicht denkt ihr dabei auch an die Schnecke, der es scheinbar egal ist, wie die Zeit vergeht.

Bis demnächst in diesem Blog

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

Über Marcus Sammet

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