Toll, toller, tolerant?

Hallo liebe Leser und Fans meines Mannes,

ja, ihr lest richtig, die Ehefrau des Krimi-Autors, Hobbyfotografs und hmmmm … Hobbykochs meldet sich auch mal zu Wort!

Mir geht es um das schöne Wort „Toleranz“ Ich glaube, ich bin inzwischen Meisterin in Ausführung und Auslebung dieses Wortes.

Glaubt ihr nicht? Also bei mir fängt das bereits frühmorgens nach verlassen des Hauses an. Auf dem Weg zum Bus. Da begegnet mir des öfteren eine Hundebesitzerin, mit etwas Hundeähnlichem an der Leine (Hundeähnlich deshalb, denn das bemitleidenswerte Wesen ist zu fett und gibt grunzähnliche, schnaubende Laute von sich – Das macht kein Hund). Wenn mich dieses Tier erblickt, zieht es an der Leine hinter mir her – und somit sein Frauchen hinter sich. Mich überfällt das Gefühl, er will nach mir Schnappen. Aber nein, ich bin ja tolerant, das arme Tier geht doch nur Gassi. Ich mache doch gerne Platz für das unfreundliche Gespann.

Ein paar Meter weiter – ich gehe auf den Bürgersteig – werde ich von hinten angeklingelt. „Ja,“ denke ich „bestimmt ein Schüler, der es eilig hat, zur frühen Stunde in den Unterricht zu wollen“. Aber nein, es ist eine Mutter auf ihrem Fahrrad mit anhängender Kinderkarre. Der Inhalt der Karre brüllt aus Leibeskräften. Nebenbei, soweit ich es weiß, ist das Befahren des Gehsteigs wirklich nur Kindern unter 12 Jahren gestattet. Aber ich bin ja tolerant! Ich hüpfe auf die Seite, damit Radl-Mami ohne ein Wort des Dankes mit mehr als genug Platz an mir vorbei kann.

Als ich dann glücklich im Bus einen Stehplatz habe, der zu 2/3 mit Schülern be-setzt ist, habe ich auch für meine mitteilungsbedürftigen Mitmenschen, die mit einem Handy am Ohr in allen erdenklichen Sprachen, die Lautstärke im Bus auf weiß-nicht-wie-viele Dezibel hochhalten, Verständnis – den ich bin ja tolerant.

In der U-Bahn nach zwei gefahrenen Stationen, steigt des Öfteren eine Gruppe ausländischer Mitbürger ein, die die Menschen morgens mit Gesang und spielen einer Ziehharmonika zum Spenden auffordern wollen. Ein Pappbecher haltendes Mädchen wird zu den Fahrgästen geschickt und bettelt diese an. Dazu kann ich mich nicht mehr äußern, denn spätestens jetzt hat mein Körper reagiert. Mit Protest auf so viel Lärm – mit Kopfschmerzen. Doch ich habe Mitleid – ich bin ja so tolerant – und stelle mein Bedürfnis nach einer ruhigen Fahrt ins Büro hinten an.

Wie es mir am Arbeitsplatz ergeht, mit meiner Toleranz (ich bin Münchnerin und spreche häufig bayrisch) schreibe ich vielleicht das nächst Mal. Schau ma moi, dan seng ma scho, wie ich zu sagen pflege.

Als Fazit frag ich mich woher das Wort Toleranz wohl kommt. Bin ich toll oder toller weil ich täglich soviel Verständnis für meine Mitmenschen aufbringe? Oder sind es diejenigen, die nur egoistisch und rücksichtslos sind?

Bleibt ihr alle so toll – und tolerant – wie ihr seid. Ich habt auch gerade toleriert, dass ich den Blog meines Mannes rücksichtslos für mein Mitteilungsbedürfnis missbraucht habe!

Danke

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Schon gewußt?

Immer wieder höre ich, dass in Büchern von Autoren Rechtschreibfehler sind. Im allgemeinen geht der Leser dann auf den Autor los. Sofern er bekannt und über die einschlägigen Sozial-Media-Foren erreichbar ist.

Das lässt den Rückschluß zu, das der Leser nicht weiß, das die Bücher nicht vom Autor korrigiert und lektoriert werden. Zumindest nicht, wenn er über einen Verlag veröffentlichen darf. Dies gehört zu den Aufgaben eines Verlages. Dieser muss dafür Sorgen, dass die Fehler, die ein Autor gemacht hat, nicht in die weite Welt getragen werden.

Dann gibt es noch die Selfpublisher, die Selbstveröffentlicher, die alles so machen, wie es das Wort schon sagt: Selbst. Wenn ein solcher viel Geld hat, dann übergibt er sein Manuskript an eine Person, die professionell korrigiert und an eine die professionell lektoriert. Allerdings kommt das nicht sonderlich oft vor.

Doch woran erkennt nun der Leser, ob das Buch aus einem Verlagshaus kommt oder es der Autor selbst veröffentlicht hat? Ein Blick ins Buch reicht da vollkommen. Denn es steht gleich auf den ersten Seiten. Noch vor dem eigentlichen Inhalt, egal ob Roman, Bildband oder Kochbuch.

Was ich damit sagen will, ist folgendes: Ein Autor wie ich, der eine Rechtschreibschwäche hat, lässt sein Manuskript zunächst von den technischen Mitteln die ihm zur Verfügung stehen prüfen. Also die Rechtschreibprüfung die im Office, egal von welchem Hersteller, inklusive ist. Bestenfalls hat er noch ein weiteres Prüfprogramm installiert, wie z.B. den Dudenkorrektor. Doch auch diese Programme sind nicht allwissend. Es gibt viele richtige Schreibweisen für EIN Wort. Bei der Prüfung muss sich dann der Autor entscheiden, ob die vorgeschlagene Korrektur richtig oder falsch ist. Jemand wie ich greift bei einer 50:50 Chance immer in den Topf mit den Nieten. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass ich bei einem Verlag untergekommen bin, der ein Korrektorat und ein Lektorat hat.

Allerdings ist es für mich als Autor ein Irrtum zu denken, das von nun an alle Fehler der Vergangenheit angehören. Denn je kleiner der Verlag, desto weniger Fachleute sind dort angestellt, wenn überhaupt dafür jemand engagiert ist. Somit bleibt alles beim Verleger selbst und dieser ist letztlich auch nur ein Mensch. Ein Mensch der unter enormen Druck steht. Viele Bücher sind auf den Markt zu bringen, so bald wie möglich. Wo mit Hektik und Druck gearbeitet wird, kommen Fehler vor. Ganz aus der Verantwortung ist der Autor dabei natürlich nicht, doch letztenendes muss ein Autor wie ich davon ausgehen können, dass ein Verlag bzw. der Mensch hinter der Kulisse es besser weiß und ihm vertrauen.

In sofern, verzeiht mir bitte meine Fehler. Bedenkt bitte, auch ein rechtschreibschwacher Mensch, ja auch ein Legastheniker, weiß gute Romane zu schreiben. Er ist nur nicht in der Lage diese auch in korrekter Rechtschreibung zu verfassen.

Diesen Blog habe ich absichtlich nicht durch eine Rechtschreibprüfung laufen lassen. Bitte verzeiht mir die Fehler und bleibt mir dennoch gewogen!

 

Euer
Marcus Sammet

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Jetzt geht sie wieder

los die SFK-Zeit.

Welche Zeit? Die Scheiben-Freikratz-Zeit. Wir haben noch September, herrlichstes Wiesn-Wetter. Über Bayern strahlt tagsüber der weiß-blaue Himmel. Farben, die auch das bayerische Wappen zieren. Doch ist die Sonne weg, wird es kühl. Sehr kühl.
Heute Morgen war es dann soweit. Im Gedanken an mein weiches, warmes Bett verließ ich darüber sinnierend, warum am Ende der Nacht immer so viel Müde übrig ist, das Haus. Erster Eindruck: Wer zum Teufel hat die Kühlschranktür aufstehen lassen?? Einen Wimpernschlag später gefriert mein Blick auf der Frontscheibe eines am Straßenrand parkenden PKW. EIS! Nicht nur eine dünne Schicht, nein, richtig fest. Auf dem Weg zum Bus sehe ich noch mehr Fahrzeuge, denen nicht nur die Windschutzscheibe zugefroren ist. Auch die Autodächer glitzern eisig funkelnd in den noch nicht grauenden Morgen. An der Bushaltestelle angekommen suche ich im Smartphone nach dem Kalender. Da steht 24. September. Offiziell war gestern Herbstanfang. HERBST! Nicht Winter! Derjenige, der einen guten Draht zu Petrus hat, möge ihm doch bitte sagen, das im Herbst nicht zwangsläufig die Temperaturen gegen null gehen müssen. Der Bus kommt noch bevor die aufsteigende Kälte echte Erfrierungen verursachen können. Schnell rein und einen Platz gesucht. Schön warm hier drinnen. Wenig später am U-Bahnhof angekommen heißt es wieder raus in die Kälte, was  den Eindruck von Schockfrosten vermittelt. Ab ins warme Gebäude und heißen Kaffee kaufen. Recht voll dort beim Bäcker heute, drum dauert es etwas länger als sonst. Inzwischen wieder ans Warme gewöhnt und die Kälte draußen verdrängt geht es hoch zum Bahnsteig. Ab jetzt gibt es Eiskaffee, denn auch mein frisch gemachter Kaffee ist unwillig bei diesen Temperaturen wohlige Wärme in meinem Körper zu verbreiten. Glücklicherweise fährt der Zug auch schon ein und ist sogar schon durch die laufende Heizung schön aufgewärmt. Rund eine viertel Stunde später wieder raus aus der Bahn, die lange Fahrtreppe hoch zum Ausgang. Mit jeder Stufe, die wieder am Endpunkt der Treppe verschwindet, spüre ich die von draußen eindringende Kälte. Gut, dass der Weg ins Büro nicht lang ist.

Der Herbst hat sich also eindrucksvoll gemeldet. Mein Weg von daheim ins Büro gleicht einer Kneipp-Kur. Warm-Kalt-Warm-Kalt …  Zeit für mehr Vitamin C um sich für die sicherlich kommende Erkältungswelle zu schützen.

 

Bleibt oder werdet ganz schnell gesund und mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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O‘ kotzt is!

Kotz dich frei, Spaß dabei könnte ich auch sagen. Es ist wieder Wiesn-Zeit. Das Oktoberfest 2014 hat am letzten Samstag angefangen. Bis zum 5. Oktober heißt es für mich mal wieder am frühen Morgen zu hoffen, nicht unabsichtlich in eine große Pfütze Erbrochenem zu treten. Gestern, am Sonntag konnte mir das nicht passieren, da war ich mit eigenem Auto unterwegs und das fern jeder Oktoberfestelei. Doch heute Morgen, ich bin um 5:17 Uhr (ausrechnen müsst ihr selbst!) in den Bus gestiegen. Noch alles gut, hatte ich auch nicht anders erwartet. Im Bus blieb ich auch die letzten Jahre verschont.
Doch am U-Bahnhof angekommen sah das schon ein wenig anders aus. Ein leicht säuerlicher Geruch lag in der Luft. Also den Blick vorsichtshalber streng auf den dunklen Boden richten und nach Tretminen der Festbierigen Art suchen. Keine zu sehen, aber nach wie vor zu riechen. Dann mache ich zwei davon an der Mauer des Bahnhofgebäudes aus. Ohne dem Erkotzer darin liegend aufzufinden, immerhin!
Um gegen 5:35 Uhr (na, rechnet ihr wirklich aus?) erstand ich meinen morgendlichen Kaffee und ging in aller Ruhe zu Rolltreppe, die mich hoch zum Bahnsteig befördern sollte. Das tat sie auch zuverlässig. Die Erfahrung der letzten Wiesn-Jahre mahnte jedoch zu erhöhter Wachsamkeit im Bereich des Rolltreppenendes. Nein, keine weiteren Brechseen. Die U-Bahn stand bereit, doch es war keine Eile geboten, die offizielle Abfahrt hatte noch rund sechs Minuten Zeit. Also mit dem wachsamen Holzauge bis zu meinem Wunschabteil vorgehen. Wie erwartet gab es auf einer Bank einen schlafenden Wiesnbesucher. Um ihn herum alles sauber, was mich ein wenig erstaunte. Keine Scherben vom zerbrochenen Maßkrug, keine leere Bierflasche, kein Mageninhalt, der nun außerhalb des Körpers frieren muss. Etwas weiter lag dann am Geländer, das vor dem Absturz von der Brücke, auf dem sich der Bahnhof befindet, schützt liegt ein weiter Oktoberfest Überlebender. Hemd aus der Hose, nur einen Schuh tragend, aus dem offenen Mund schnarchend und sabbernd hält er seinen Wiesnmaßkrug wie manch ein Kind sein Stofftier im Arm umklammert. Nicht nur ich muss bei diesem Anblick grinsen.
Wie viel Maß Bier des diesjährigen Jahrgangs Festbieres sind wohl für diesen Zustand nötig? 5, 6? Oder gar sieben bis acht? Noch mehr? Auf jeden Fall war es teuer. Eine Maß Bier kostet dieses Jahr bis zu 10,10 €. Wobei, in jedem guten Biergarten ist eine Maß auch eine Maß und somit ein ganzer Liter Bier. Auf der Wiesn kann die schon mal nur 0,7 Liter sein. Somit kostet der Liter bis zu 14,40 €. Ausschlafen auf Parkbänken, U-Bahnhöfen, Bürgersteigen und an Hauswänden inklusive. Egal, rund gerechnet sind 6 Maß Festbier 60 €. Mit dieser Summe bekomme ich meinen Tank immerhin zu 3/4 voll. So manch Wiesn-Besucher seinen Magen leer.

Die nächsten Wochen werde ich täglich aufpassen, nicht über Festleichen zu stolpern, um in Kotzseen zu fallen. Wie schlimm es ist, könnt ihr auf dieser Webseite sehen. Aber Achtung, nichts für empfindliche Mägen!

Bitte haltet euch zurück, genießt die Wiesn nicht im Übermaß. Habt Spaß, seid lustig, gönnt euch ein paar schöne Stunden, aber erkennt eure Grenzen!

 

Bleibt mir bitte obendrein gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Das 16 Minuten Steak

Loriot lebt. Besser gesagt: Wird gelebt!

Es wird nicht jeder die Geschichte vom Frühstücksei kennen. Wer sie nicht kennt, sucht bei Youtube mal nach Loriot und Frühstücksei.

Was passiert, wenn mangels Holzkohlen- oder Gasgrill nicht aufs Grillen verzichtet werden möchte? Genau, die Grillfunktion vom Backofen wird genutzt. Gute Backöfen erzielen da inzwischen echt gute Ergebnisse, auch wenn irgendwie der Grillspaß ein wenig leidet. Kein Augentränen, weil der Rauch von der nicht richtig angezündeten oder zu feuchten Holzkohle wie selbstverständlich zum „Grillmeister“ zieht. Keine verkohlten Ränder oder gar ganze verkohlte Flächen, weil die Flammen zu hoch wurden. Kein verbrennendes Fett, welches vom Grillgut auf die glühende Kohle oder die Gasflammen tropft. Grillarmoma fehlt. Doch so ein Backofen fördert die Gemütlichkeit des Beisammenseins. Zumindest dann, wenn die Zeitschaltuhr am Backofen auch genutzt wird. Denn vom Gastgeber wurde herausgefunden, dass ein Steak im Backofen auf Grillstufe von beiden Seiten exakt 8 Minuten benötigt, um perfekt für den Verzehr zu sein. Nicht zu roh, nicht zu trocken und das Rost, auf dem das Fleisch liegt, ist ebenfalls heiß genug für die grillcharakteristischen Streifen auf dem Grillgut. Doch was passiert, wenn die Gastgeberin die Uhr nicht einstellt? Genau, es wird ein zufällig 16 Minuten gegrilltes Steak. Weil eine Hausfrau hat es ja, trotz angeregtem Geratsche, im Gefühl, wann exakt 8 Minuten herum sind, um das Steak zu wenden. Natürlich wurde das erste Fleisch ein wenig zu trocken. Wirklich nur ein wenig. Ganz wenig. In Wahrheit war es wirklich gut so. Doch der Gastgeber stellte fest, dass es nicht exakt insgesamt 16 Minuten gegrillt wurde. Selbstverständlich wand die Gastgeberin ein, das er nun doch das nächste Steak (hier muss ich kurz einwerfen, dass es Lendensteaks waren, also eher dünn geschnittene Fleischscheiben, die durchaus dazu taugen mehrere zu verzehren) selbst in den Backofen zu tun und die Zeit etwas zu reduzieren. Ab hier kamen meine Frau und ich aus dem Lachen nicht mehr raus. Eine Szene wie von Loriot selbst geschrieben bat sich uns dar.
„Ich könnte natürlich die Zeit reduzieren, wenn ich jetzt wüsste, wie viel Zeit das vorherige Steak im Ofen war. Ich hätte dafür die Uhr am Ofen benutzt.“
„Es war zwei mal acht Minuten im Ofen.“
„Woher willst Du das wissen, es war doch keine Uhr gestellt!“
„Ich weiß doch, wann 8 Minuten vorbei sind! Dann habe ich es umgedreht und nochmal 8 Minuten grillen lassen.“
„Du meinst das es ungefähr 8 Minuten gewesen sein könnten, weißt aber nicht, ob es wirklich 8 Minuten waren!“
„Natürlich war es eine viertel Stunde, die das Steak im Ofen war.“
„Eine viertel Stunde sind nur 15 Minuten, keine 16. Wären es nur 15 gewesen, könnte das Fleisch nicht zu trocken werden.“
„Es waren 16, ich weiß das.“
„Woher weißt du das? Hat das Fleisch mit dir gesprochen und sich gemeldet: ‚Ich bin duuurch!‘ ?
„Natürlich nicht. Ich kann die Zeit sehr gut abschätzen!“
„Also doch nur geschätzte 16 Minuten. Könnten auch 17, 18 oder gar 20 gewesen sein!“
„Nein, es waren 16, genau geschätzt. Ich habe ein gutes Zeitgefühl.“
„Ich glaube, Dein Gefühl geht nach. Ich stelle die Uhr auf 14 Minuten.“
„Warum auf 14? Du willst doch ein Steak, das 16 im Ofen war.“
„Aber du hast gesagt, dass ich es etwas kürzer drin lassen soll. Also 14. Exakt nach Uhr.“
„Etwas kürzer wären aber 15 Minuten.“
„Gut, dann stelle ich die Uhr auf 15 Minuten.“
„Ach mach doch, was du willst, Hauptsache das Fleisch ist gut durch und nicht zu trocken.“

Der Gastgeber setzte sich wieder zu uns an den Tisch. Wir lachten, tranken Bier und Wein, aßen Salat und Baguette. Die Uhr am Ofen piepste.

„Das waren jetzt aber keine 8 Minuten!“
„Es waren 15. Das Fleisch ist jetzt fertig.“
„Du hättest es nach 8 Minuten umdrehen müssen, nach der halben Zeit!“
„Die halbe Zeit wären 7 Minuten und 30 Sekunden gewesen.“
„Du hast die Uhr falsch eingestellt.“
„Nein, der Backofen ist doch überall heiß, das Fleisch ist jetzt durch.“
„Aber es ist jetzt nur von einer Seite gegrillt!“
„Das macht doch nichts, wenn es durch ist.“
„Nächstes Mal mache ich das Fleisch wieder. Dann ist es genau richtig gegrillt und zwar 16 Minuten.“

Meine Frau konnte sich aus dem tränenreichen lachen nicht verkneifen zu sagen:
„Eine Hausfrau hat das im Gefüüühl!“

Stellvertretend für den Gastgeber murmelte ich:
„Gleich morgen bring ich sie um…“

Der Abend war ein wirklich schöner. Die Kabbeleien zwischen unseren Freunden sind wirklich nurkabbeleien und niemands Gefühl geht nach und es wird heute auch niemand umgebracht!

Bitte bleibt mir gewogen, ganz egal wie lang ihr euer Steak oder Gemüse grillt!

 

Euer
Marcus Sammet

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Scheiß Nazi …

… wurde gestern in der U-Bahn zum Glück nicht zu mir gesagt. Aber der Fahrkartenkontrolleur musste sich das, wahrscheinlich zum x-ten Mal in seinem Kontrolleursleben anhören. Ich kann das ganz gut nachvollziehen, wie sich der Mann dabei fühlen musste. Zu meiner Zeit in der aktiven Ausleihe der Universitätsbibliothek der Ruhr-Uni-Bochum durfte ich mir das auch immer wieder anhören. Besonders dann, wenn ich jemanden auf die Regeln hinweisen musste, wie zum Beispiel das keine Jacken in die Bibliothek mitgenommen werden durften.
Doch ich will nicht abschweifen. Die ganze Diskussion zwischen Schwarzfahrer, seines Zeichens ein Mitbürger mit Migrationshintergrund, der eher stark braun pigmentierten Haut nach würde ich auf den afrikanischen Kontinent als Herkunftsland tippen, und Kontrolleur konnte ich nicht verfolgen. Sie sind recht bald unter lauten Protest und weiteren Beleidigungen des ohne gültigen Fahrausweis besitzenden Menschen ausgestiegen.

Doch brachte mich das Mal wieder zum Nachdenken. Wie lange ist die NS-Zeit nun her? So aufgerundet 70 Jahre. Heißt also, dass nicht einmal meine Schwiegermutter aktiv in einer der damaligen braungefärbten nationalsozialistischen Vereinigungen sein konnte. Bestenfalls ihre Eltern, wären die nicht auf der Flucht gewesen, weil sie sich diesen Machenschaften widersetzten. Somit kann auch schon rein rechnerisch sie nicht als Nazi bezeichnet werden. Ich selbst bin Jahrzehnte nach Kriegsende geboren worden. Kenne alles rund um die 1000 Jahre zwischen 1939 und 1945 nur aus Büchern, Fernsehen und Erzählungen, die bereits nur wiedergegebene Erzählungen waren. Dann kommt irgendjemand außerhalb der heutigen deutschen Grenzen daher und bezeichnet jemanden, der ungefähr in meinem Alter ist als Nazi, selbst kaum älter als 30. Was soll das? Bin ich einfach schuld an den braunen Jahren, nur weil ich zufällig in Deutschland geboren wurde? Wenn dieser fahrausweislose Mensch jemanden mit einem klischeehaften Aussehen so angesprochen hätte, wäre es mir noch möglich gewesen, ein bisschen Verständnis aufzubringen. Doch der Kontrolleur war ganz normal gekleidet. Nicht sonderlich modisch, aber schon wirklich nicht mit sehr festem Schuhwerk, einer grünen sogenannten Bomberjacke. Die zur Abrundung des angeblichen Neo-Nazi mäßigen Aussehens gehörende Glatze fehlte ebenfalls. Nein, als Nazi wird fast jeder deutsche bezeichnet, der einen Fremden auf sein Fehlverhalten, bei illegalen Handlungen im Besonderen, hinweißt.

Im Endeffekt soll es wohl bedeuten: Du deutsch, Du Nazi, Du schuld, deswegen darf ich alles und Du nichts. Ehrlich, das geht mir auf den Sack. Gewaltig. Auch diese ewigen Wiedergutmachungszahlungen, die auch meine Generation und folgende noch immer leisten müssen. Würde ich heute einen anderen ermorden, würde ich dafür ins Gefängnis gehen und lebenslänglich bekommen. Widersinnigerweise sind das zunächst „nur“ 15 Jahre. Je nach der richterlichen Feststellung, wie schwer dieses Verbrechen war, kann diesen 15 Jahren eine sog. Sicherheitsverwahrung folgen. Kann, muss aber nicht. Selbst RAF-Terroristen leben wieder auf freiem Fuß (darüber kann jeder denken, wie er mag, das führe ich nicht aus). Somit würde ich mit meinem Leben(swandel) für den von mir begangenen Mord bezahlen. Meine Kinder vielleicht noch durch Häme anderer, die es vielleicht wissen, was ich getan hatte. Meine Enkelkinder? Ganz sicher nicht. Aber für die Verbrechen, zu denen ein kleiner, giftiger Österreicher angestiftet hat, darf ich und jeder andere Deutsche noch heute zahlen und obendrein mich als Nazi bezeichnen lassen.

Ja, heikel das Thema heute, doch bitte bleibt mir dennoch gewogen!

 

Euer
Marcus Sammet

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Rollator vs. Kinderwagen

Wenn jemand mit dem ÖPNV (für die sicher wenigen, die die Abkürzung nicht kennen: Öffentlicher Personen Nah Verkehr (die Großbuchstaben am Anfang sind Absicht)) unterwegs ist, kann er was erleben. Sofern er die Augen offen hält und nicht die Fahrzeit zum Dösen oder gar zu einem Nickerchen nutzt. Dann und wann wird so ein Nickerchen auch durch Gemecker, Gezicke und Gekeife gestört. So gestern in der U-Bahn hier in München. Eine etwas ältere Dame (ich bleibe ironischerweise nett) schiebt ihren Rollator langsam und behäbig Richtung wahrscheinlichem Einstiegspunkt der Bahn. Wer häufig mit der selben Linie und Bahnhof einsteigt, kann gut abschätzen, wo die Türen sein werden, wenn der Zug hält. Eine etwas weiter entfernte frische Mutter hatte offenbar den gleichen Gedanken, genau dort einzusteigen. Für mich als unfreiwilligem Beobachter eher unverständlich, denn die Mutter hätte auch eine Tür früher zusteigen wollen können. Die lag quasi auf ihrem Weg zu der Tür, auf die die ältere Dame zusteuerte. Noch dazu würde sie diese in wenigen Zentimetern, also gut einer halben Minute erreichen. Es kam, wie es kommen musste. Sie standen am vermutlichen Einstiegpunkt mehr oder weniger nebeneinander. Die Rollator schiebende ältere Dame richtete ihren Blick streng und unbeirrt nach vorn, die Kinderwagen führende Mutter wechselte ihren blitzenden Blick von Rollator zur Besitzerin eben diesens und dem Tunnel, aus dem jeden Augenblick die Bahn fahren musste. Ahnend, was geschehen würde, wechselte ich einige Meter weiter zum nächsten Punkt, an dem sehr wahrscheinlich eine Tür „halten“ würde. Wind, der von der fahrenden Bahn in den Bahnhof geschoben wurde, kündigte das baldige Eintreffen an. Auch das typische Kreischen der Schienen war schon zu vernehmen. Allerdings übertönt vom virtuellen Motorenbrüllen eines Rollators. Die ältere Dame drehte nervös am Gasgriff, ließ den hochgezüchteten Null-Zylinder-Motor des tiefergelegten und aerodynamisch optimierten Sportrollators aufheulen. Daneben grollte der hubraumleere unsichtbare V8-Motor des eines amerikanischen Muskelcars gleichen Kinderwagens auf. Wer würde das Viertelmeterrennen in die Bahn gewinnen? Wer hatte die bessere Startposition? Die Spannung stieg ins Unermessliche. Der Zug rollte ein, bremste. Die ersten Türen zogen vorbei. Schnell kontrollierte ich noch meinen Einstiegpunkt, ohne die duellierenden dabei aus den Augen zu lassen. Langsam, beinahe in wie zu einem Showdown gehörender Zeitlupe schoben sich die letzten beiden Türen in Position. Zufrieden grinste ich, selbst genau die richtige Position erwischt zu haben und stieg zügig ein, nahm meinen Tribünenplatz ein und genoss das Schauspiel der sich duellierenden Frauen. Auf der besseren Position, quasi der Pole-Position, stand die Dame mit ihrem Rennrollator. Doch die Mutter mit ihrem Muskle-Kinderrennwagen hatte den besseren Start und zog vor in die Tür hinein. Dann das unvermutete Handicap, es stand ihr ein Streckenposten im Weg. Der Rollator zog vor und nahm nun doch als Erster die Parkposition ein. Doch der Platz wurde jetzt eng, nicht ausreichend genug um den Kinderwagen mit Lenkerin noch aufzunehmen. Die ersten wütenden Schreie einer mir fremden Sprache, ich vermute osteuropäisch, wurden laut. Disqualifikation durch den Streckenposten! Alle fremdsprachlichen Einwände zählten nicht, es hieß für den überdrehten nicht vorhandenen Achtzylinder zurücksetzen und eine andere „Box“ anzusteuern. Doch die Zeit ist knapp, über die Lautsprecheranlage der Rennarena hieß es bereits: „Zurückbleiben bitte!“. Doch die frische Mutter mit ihrem übermotorisierten Wagen legte einen Sprint hin, das der Boden glühte, und schaffte es eben noch rechtzeitig auch in den Zug. Ein hochrotglühender (Zylinder-)Kopf sprühte funken-blitzende Blicke zum vermeintlich schwächeren Gegner. Doch das ungleiche Rennen war entschieden, nichts ging mehr.

Manchmal gewinnt wer, mal verlieren die anderen. Es mag wohl sein, dass in vielen beruflichen Positionen der Rücksichtslosere aber nicht unbedingt bessere die Nase vorn hat und einen Posten bekommt, für den er nicht geeignet ist. Doch was soll’s, das Leben besteht nicht nur aus der besten Position. Im oben heiter geschildertem Rennen möchte ich behaupten, das ich die beste Position hatte und doch für das Rennen absolut unwichtig war.

Macht euch das Leben nicht gegenseitig schwerer als nötig. Miteinander geht es oft besser, als gegeneinander.

Bleibt mir bitte gewogen!

 

Euer
Marcus Sammet

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Salsa und einsame Glitzis

Gestern war es dann endlich wieder soweit, Salsa-Party! Über mehr als sechs Wochen habe ich aufs Tanzen verzichtet. Nicht nur das tanzen, nein, Salsa cubana im Besonderen. Um so größer die Vorfreude, weil meine Hemden, die ich gern zum Salsa anziehe, durch die vergangene Kur deutlich besser passen. Den ganzen Samstag darauf gefiebert, dass es endlich Abend wurde. Dann war es soweit, meine Frau packte ihre sehr leckere, wenn auch seeeehr Cachaça haltige Ananasbowle und ich sie sowie die Tanzschuhe ins Auto und los gings. Nach knapp 20 Minuten Fahrt über die freie Autobahn kamen wir pünktlich zum Schnupperkurs in Holzkirchen an. Die letzten Tanzbegeisterten vom Bacchata-Kurs vorher verließen eben die Tanzfläche. Chef und Tanzlehrer verschwand hinter der Bar und legte die erste Salsamusik auf. Freudiges Wiedersehen mit vielen Freunden und Bekannten. Es folgte eine dreiviertel Stunde Schnupperkurs, der für meine Frau und mich nur das Üben der fast vergessenen Figuren sein sollte. Um 21 Uhr legten wir dann richtig los. Ich kann euch nicht sagen, wie gut das tat, endlich wieder zu toller Musik zu tanzen. Die Stimmung war ausgelassen, die hochprozentige Bowle meiner Frau tat ihr Übriges dazu. Allerdings musste ich noch fahren, also hielt ich mich natürlich zurück. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt und dann kam etwas Glitzerndes in den Saal. Glitzernd, schillernd und einen kräftigen Duft von Wacholder und Lavendel verströmend betrat Glitzi die Tanzfläche. Alle anwesenden Männer, die sie bereits kannten, suchten nach Fluchtmöglichkeiten. Doch hätte es wiederrum bedeutet, die eigenen Tanzpartner, wenn nicht gar Ehefrauen zurückzulassen. Es hieß also tapfer bleiben und darauf zu hoffen, dass im richtigen Moment die richtige Musik gespielt wurde. Fast jeder Mann dort hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen mit diesem glitzernden Wesen zu tanzen. Wobei, tanzen, wäre übertrieben. Glitzi hielt sich für eine Tänzerin. Denkt sich mehr oder weniger aufreizend wenn nicht gar erotisch zu bewegen. In ihrer berüchtigten Gin geschwängerten Art und Weise versuchte sie ein neues Opfer dazu zu bringen, mit ihr zu tanzen. Auch dieses widerwillige Opfer erkannte sehr schnell: Tanzen ist das nicht. Bestenfalls ein darauf achten, das Glitzerblingblinghicks nicht umfällt, wenn es sich zu schnell dreht.

Nun, diese Frau ist gerüchteweise eine Nette. Nur leider hat sie einen ziemlichen Hang zum Glas zu viel Gin. Dies bedeutet, dass alles angetanzt wird, das halbwegs nach Mann aussieht, ausgenommen ihrem eigenen, falls dieser dabei ist. Zu ihrer Ehrenrettung muss ich tatsächlich sagen, sie ist nüchtern betrachtet lieb und eher zurückhaltend. Über die mir eher unter der Hand angedeuteten Gründe für den Hang zur hochprozentigen Wacholderschorle lasse ich mich hier nicht aus.

Bitte bleibt vorsichtig mit dem Alkohol. Viele Leben wurden durch ihn schon zerstört, so manch einer musste wegen dem übermäßigen Genuss eines anderen sein Leben lassen. Ich rede von den Vollpfosten, die stark alkoholisiert noch selbst Auto fahren. Abgesehen davon bleibt nach einem Rausch nur die hohe Rechnung. Entweder auf dem Deckel in der Wirtschaft oder die des Anwalts, der dann und wann auch Petrus heißt und vor der Himmelstür wartet.

Achtet auf euch und bleibt mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Führerschein und Auto fahren können…

sind zweierlei Paar Schuhe.

Das konnte ich gestern mal wieder ausreichend feststellen. Um es vorwegzunehmen, ich halte mich nicht für den weltweit besten Autofahrer, ganz sicher nicht. Denn wie heißt es schon in der Bibel? Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein. Dennoch, was auf unseren Straßen los ist, ist nicht mehr schön.

Meinen Führerschein (möge sich ein österreichischer Unternasen-Schnauzbartträger wegen des Wortes bitte mehrfach im Grab umdrehen!) habe ich Ende der 80er Jahre bekommen. Die Straßen einigermaßen leer und der Sprit war damals empfunden auch schon teuer. Allerdings bekam ich damals noch den Liter Super für unter einer Mark, quasi für rund 50 Euro Cent. Dementsprechend viel war ich unterwegs. Auch früher gab es die berühmten Opas mit Hut und der umhäkelten Klorolle auf der Heckablage. Kein Wunder, aus meiner damaligen jugendlichen Sicht waren diese Opa-Autos auch voll für den Arsch. Ein paar Jahre später wurde aus dem R4 (damaliger Kleinstwagen von Renault, googeln müsst ihr selbst) ein ziemlicher Luxusschlitten, ein Citroen CX 25 Prestige. Das war obendrein mein erster dieselbetriebener Wagen. Mein Arbeitsweg damals war rund 35 Kilometer einfache Strecke. Es folgten im Laufe der Zeit noch diverse weitere Citroens, die mich treu durch den Straßenverkehr begleiteten. Warum aber vom Kleinwagen in die stabilere Mittelklasse? Im Grunde aus Angst vor den anderen Verkehrsteilnehmern. Allerdings ist aus deren Sicht wohl Teilnehmer ein fragwürdiges Wort. Sie hielten sich offenbar für allein auf der Straße. Doch es war alles noch locker und leicht zu ertragen.

Heute, im Euro-Europa und Verkehrsgewimmel der einen Ameisenhaufen als ruhig und geordnet erscheinen lässt sieht das alles anders aus. Jeder Führer eines Fahrzeugs scheint der irrigen Meinung zu sein, das nur sein Fahrzeug eine Berechtigung hat, auf diesen unseren Straßen unterwegs zu sein. Obendrein hat nur er die Fähigkeit, ein Fahrzeug richtig zu führen. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn sind für Fahranfänger oder Sonntagsfahrer, Vorfahrtsregeln werden nach Leistung des Motors beachtet, Sicherheitsabstände in Bremsleistung umgerechnet und beachtet. Auf der A8 in Richtung Salzburg gestern habe ich das mehrfach erleben dürfen. Baustelle kam in Sichtweite, die Schilder bremsten den Verkehr zunächst auf 120, dann 100 und letztlich je nach Baustelle auf 80 oder 60 Km/h herunter. Die Lichthuperei (besser wohl Lichtsignalgeberei) IN einer Baustelle, in der 80 Km/h (und ich frage mich mal wieder, wieso Kilometer pro hour und nicht Km/s also Kilometer pro Stunde, aber dies lässt, sich wahrscheinlich mal wieder mit dem angeblich toten Latein begründen, wobei hour dann eher hora wäre) zwang mich also zu eher riskanten Einfädelungen auf die rechte Spur, obwohl ich bereits selbst gute 90 auf dem Tacho stehen hatte. Warum riskant? Aus reiner Angst, dass der Typ hinter mir mit seinem (R)Audi versucht, durch den Kardantunnel meines kleinen Mercedes vor eben diesen zu kommen. Scheinwerfer konnte ich im Rückspiegel jedenfalls nur doch sehen, wenn diese grell aufblendeten. Auch im weiteren Autobahnverlauf kam es immer wieder zu (r)audi – tum. Dann und wann folgte dem ein BMW und versuchte seinerseits am Vordermann vorbei zukommen. Doch mit den Rasern nicht genug, kommen doch auch immer wieder so kluge Autofahrer vor, die auf einem dreispurigen Abschnitt und ziemlich freier Straße ausschließlich die mittlere Spur benutzen. Da ich immerhin versuche mich so gut wie es geht an die Verkehrsregeln zu halten, bedeutete das für mich von der rechten über die mittlere Spur auf die linke zu wechseln und nach dem Überholvorgang wieder zurück auf die rechte Spur zu fahren. Dafür erntete ich dann noch ein Hupen sowie das wischen mit der Handfläche vor dem Gesicht des Überholten. Trotz allem wohlbehalten in Salzburg angekommen musste ich feststellen, das in Österreich wohl andere Regeln für den Kreisverkehr gelten. Hier in Deutschland ist es so, dass derjenige IM Kreisverkehr Vorfahrt hat. Da mir am Outlett-Center in Salzburg, bei dem es mehrere Kreisverkehre gibt, mehrfach die Vorfahrt genommen wurde, scheint es dort anders zu sein. Zumindest wenn der in den Kreisel einfahrende ein Fahrzeug führt, das oberhalb der 60.000 Euro kostet.

Jedenfalls, ihr könnt anhand meines heutigen Blogs sehen, ich habe den Krieg auf der Straße überlebt und werde mich auch heute Abend wieder ins Gemetzel begeben auf dem Weg zur Salsa-Party nach Holzkirchen.

Bitte bleibt ruhig und vorsichtig im Straßenverkehr und mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Wir sind Weltmeister

Wochenlang waren sie überall zu sehen. Die Farben der deutschen Fahne. Schwarz-rot-gold überall. Fähnchen am Auto, Aufkleber auf Autodächer- und -türen, Spiegelsocken. Selbst von Balkonen und unter diversen Fenstern waren die Fahnen zu sehen. Nationalstolz ohne Ende.

Nationalstolz? Moment! Nur stolz auf die Nation bei der Fussballweltmeisterschaft?

Jetzt mal ehrlich, Montag gewonnen, Dienstag überall in Deutschland befeiert und beweihräuchert. Kaum ein anderes Thema im TV, Radio, Printmedien und Büros. Weltmeister! Welch sagenhafte Leistung.

Nun komme ich daher. Mit Fussball ganz konsequent nichts am Hut, auch nicht zur Weltmeisterschaft. Wenn mir das in der Kreisliga schon vertikal am Allerwertesten vorbei geht, warum sollte ich dann auf globaler Ebene zum Fan mutieren? Aber das ist ein anderes Thema. Die Deutschen sind Weltmeister geworden. Die Deutschen? Sortiere ich doch mal aus. Wieviele der Spieler sind denn deutsche? Über die hälfte verweigert sich beim mitsingen der Nationalhymne. Müssen sie laut Bundesverfassungsgericht auch nicht, wenn es gegen ihren Nationalstolz, ihrer eigenen Nationalität geht. Die Deutschen sind also Weltmeister? Aha. Und die Türken, die Serben, die Russen…. (OK, wahllos aufgezählt, weil ich die einzelnen Nationalitäten der Spieler nicht wirklich kenne)

Heute fahre ich zum tanken, Getränke kaufen, Lebensmittel einkaufen. Was fällt mir auf? Die Fahne auf Autos und an Gebäuden verschwinden. Nationalstolz ade. Wäre es nicht sinniger geweisen, das Logo des DFB im Wind flattern zu lassen? Darauf kann doch der Fussballfan auch noch nach der WM stolz sein, denn den Stolz auf schwarz-rot-gold hat der Fan offenbar sehr schnell wieder verloren.

Schade.

Euch allen eine schöne Zeit, nehmt nicht alles ernst, was nicht Ernst heißt!

Bleibt mir gewogen!

Euer

Marcus Sammet

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