Auto-

aber nicht KFZ.

Autoimmunerkrankung ist das Thema heute. Damit möchte ich den Blogartikel von meiner Freundin und Leidensgenossin Dörte Klöppel aufgreifen. Sie hat gestern, am 18.11.2014 über CED und seine Auswirkungen körperlicher und menschlicher Weise geschrieben.

Doch es gibt noch viel mehr. CED, also die chronisch entzündliche Darmerkrankung, gehört auch zu den Autoimmunerkrankungen. Ich selbst leide noch an weiteren Krankheiten, die zu dieser Kategorie gehören. Eben Diabetes. Insulinpflichtig. Das heißt für mich täglich mehrmals den Blutzuckerspiegel testen. Drei Mal mindestens. Nur ein kurzer Pieks. Am Tag bis zu fünf. In der Woche locker 35. Im Jahr über 1800. Wer also sagt, „Ist doch nur ein Pieks“ sollte jetzt noch mal drüber nachdenken. Dazu kommen noch die Insulinspritzen. Zu jeder Mahlzeit mit Kohlenhydraten. An dieser Stelle einen lieben Gruß mit Augenzwinkern an alle Vegetarier. Kohlenhydrate finden sich ausschließlich in vegetarischer Kost. Nein, nicht in jeder! Fleisch ist frei davon. So ist das halt. Aber halt in jeder Form von Obst, in allem, was zu Mehl verrieben werden kann. Ja sogar in vielen Gemüsen wie Erbsen, Kartoffeln, Linsen. Alles nicht schlimm, den Blutzucker bekomme ich mit Insulin in den Griff. Nur ein Pieks (schon wieder) und ab ins Fettgewebe mit dem Hormon, das meine Bauchspeicheldrüse nicht mehr von sich gibt.

Doch es gilt aufzupassen. Genau schätzen ist angesagt. Genau schätzen? Ist doch ein Widerspruch in sich. Genau deshalb, weil sich anhand des Blutzuckerspiegels ausrechnen lässt, wie viel Insulin gespritzt werden muss. Dabei sollte berücksichtigt werden, ob und wie viel noch an Bewegung oder gar Sport folgt. Je nach Sportart kann ich sogar aufs Spritzen verzichten. Ein langer, ausgiebiger Spaziergang zum Beispiel senkt den Blutzucker ebenfalls.

Es kommt aber doch immer wieder vor, das ich (und sicher auch andere Diabetiker) mal einen Berechnungsfehler mache. Denn nicht nur das Berechnen der richtigen Insulinmenge ist wichtig, sonder auch das Einrechnen der Wirkungsdauer. Schnellwirkende Insuline wirken bis zu vier Stunden im Körper. Langzeitinsuline bis zu 24 Stunden. Wenn ich das Mal nicht bedenke, dann kann es vorkommen, das ich in den Unterzucker komme. Um mal Werte zu nennen: Ein Blutzucker von 100 ml/dl ist der „gesunde“ Wert. Den erreicht ein Gesunder nach ca. 1 – 2 Stunden nach dem Essen allein, ein Diabetiker spritzt Insulin und erreicht diesen Wert bis zu 4 Stunden nach der Mahlzeit. Unterzucker fängt bei mir bei ca. 70-80 ml/dl an. Es kommt aber auch vor, dass ich nachts nach falscher Berechnung und Berücksichtigung der Wirkungszeit mit einem Wert von 40 oder weniger aufwache. Aufgewacht um 2 oder 3 Uhr durch Zittern, Schwindelgefühl, Ausbrüche von kaltem Schweiß, das Herz schlägt schneller, die Atmung wird schwer. Im Grunde so, als hätte ich einen 1.000-Meter-Lauf hinter mir. Als ungeübter natürlich. Aufstehen fällt schwer, es ist eher ein schwankendes schweben zum Blutzuckermessgerät. Unsinn, erst zu messen, wenn klar ist, dass der Unterzucker eingetreten ist. Also gleich versuchen, den Traubenzucker mit zitternden Händen aus seiner Folie zu befreien. Das Täfelchen zu zerbeißen fällt schwer. Noch während ich das Erste esse packe ich das nächste aus. Es folgen noch weitere drei, vier oder fünf. Mit jedem Täfelchen geht es besser. Trotzdem, die Kniee sind immer noch weich. Kalter Schweiß rinnt noch von der Stirn, ist auf dem ganzen Körper zu spüren. Zwischendurch mal den Zucker messen, um zu wissen, wie tief der Zuckerspiegel gefallen war. Der Traubenzucker wirkt, die Atmung wird regelmäßiger, das Herz schlägt wieder ruhiger. Allerdings, es reicht nicht Traubenzucker zu essen. Der jagt den Zucker zwar schnell wieder hoch, doch wird der so schnell wieder „verbrannt“ das länger wirkende Kohlenhydrate her müssen. Mal eben Kartoffeln kochen? Oder Nudeln, geht ja schneller? Nein, ganz sicher nicht. Obst wäre gut. Doch mitten in der Nacht Obst essen? Klingt jetzt absurd, doch richtig essen fällt mir jetzt sehr sehr schwer. Als ran an den Löffel und an das Glas mit Nutella. Oder Honig. Oder Marmelade. Ab in den Mund und nur noch schlucken. Geht schnell und tut gut. Sicher gibts viele Diabetiker, die des Nachts etwas essen können. So ist es von Mensch zu Mensch anders.

Was mich betrifft, nach so einer Nacht bin ich erschöpft. Danach schlafe ich relativ schnell ein. Der Schlaf ist recht tief und fest. Der Wecker geht und ich versuche den Tag normal zu beginnen. Es funktioniert mal, mal nicht. Die Müdigkeit, die Erschöpfung steckt in den Knochen, ist deutlich zu spüren. So kommt es dann, dass ich entweder daheim bliebe und mich erhole oder doch ins Büro gehe. Gehe ich, weiß ich allerdings genau, dass ich nicht viel Leistung bringen kann. Dazu kommt, dass ich meist sehr leicht zu reizen bin. Klar, ich versuche mich zu beherrschen. Gelingt nicht immer und ich werde nicht als jemand wahrgenommen, der eine unruhige, anstrengende Nacht hinter sich hat, sondern als ein grundlos schlecht gelaunter Kollege. Bleibe ich zuhause gibts schon mal Gerüchte. „Macht mal auf krank für einen schönen Tag“ „Hat Montag“ oder Ähnliches. So etwas erfahre ich natürlich nicht direkt, sondern über Umwege.

Nun, niemand sucht sich seine Krankheiten aus. Auch wenn ich diverse Autoimmunerkrankungen habe, keine davon freiwillig. Leider ist mir auch keine davon anzusehen. Ich bin groß, habe relativ breite Schultern, mein Gewicht ist auch höher als es sein sollte. Wirke alles andere als schwach. Ein großer, kräftiger Bär. Doch dieser Schein trügt. Schwerbehindert zu sein heißt nicht zwangläufig körperlich behindert zu sein im Sinne von fehlenden Gliedmaßen oder Lähmungen. Innere Krankheiten sind auch körperliche Behinderungen.

Zu guter Letzt möchte ich mit einem Mythos aufräumen und euch allen eine Bitte stellen:
Wenn ihr jemanden irgendwo findet, der kaum ansprechbar ist, schwitzt, zittert und evtl. wirres Zeug redet, so kann es sein, das diese Person extrem im Unterzucker ist. BITTE habt keine Hemmungen ihm zu helfen, ruft umgehend die Rettung. Gebt diesem Menschen Zucker, Honig, Nutella, Schokolade! Bitte auf keinen Fall süße Getränke! Es kann sein, dass diese Person nicht richtig schlucken kann und die Flüssigkeit in die Lunge gerät.

Es ist ein Mythos, das ein Diabetiker, der zitternd, schwitzend mit schneller Atmung und nervösen Augen sein Insulin benötigt. FALSCH! Bitte durchsucht eine solche Person nicht nach seinem Insulinpen und spritzt es ihm. NO GO!

Bitte bleibt gesund oder werdet es. Falls ihr chronisch krank seid, bleibt so fit wie möglich und passt auf euch auf! Schämt euch eurer Krankheiten nicht und klärt euer Umfeld auf.

Bleibt mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Der (Voll) Checker

Viele kennen ihn aus dem Fernsehen, vorwiegend über DMAX „Der Checker“. Alex Wesselsky hatte den Durchblick bei Gebrauchtwagen. Hat für den einen und anderen die Kisten gecheckt. Obendrein hat er erfolgreich mit seiner Band „Eisbrecher“ Musik gemacht. Der Name Wesselsky war für mich somit sehr positiv belegt.

Und jetzt kommt er: Claus Weselsky (ein S weniger!) und wohl auch weniger im Hirn. Machtgeiler Voll… nein, ich werde nicht ausschreiben, was mir in den Fingern juckte. Als Führer der GDL rief er zum Streik bei der DB auf. Wie schon vor Jahrzehnten ein kleiner Österreicher schaffte er es, dass ihm alle folgten. Fast alle. Immerhin fahren ja noch Bahnen. Doch der Streik bringt viel Unmut in der reisenden und pendelnden Bevölkerung mit. Überfüllte Busse, Straßen- und U-Bahnen. Überfüllte Straßen weil viele auf das eigene Auto umgestiegen sind. Wer leidet nun unter dem Streik? Die DB? Ich glaube nicht, endlich sind die Züge absolut ausgelastet, jeder Zentimeter in den noch fahrenden Zügen ist belegt. Wer wirklich leidet ist zunächst der Bürger. Wer nicht gerade wie ich das Glück hat, an Endhaltepunkten einzusteigen oder zumindest an Haltestellen die kurz nach den End- bzw. Startstationen liegen, muss sich entweder in das noch fahrende Verkehrsmittel quetschen oder resigniert auf das nächste Transportfahrzeug warten. Mit ein klein wenig Glück ist das dann nicht gar so voll und es kann sich dazu gequetscht werden. Folge: Zu spät im Büro, zu spät zu Terminen, Flieger verpasst, evtl. noch fahrenden Reisezug verpasst etc.

Doch wer leidet noch? Die Wirtschaft. Eben noch am Rande des Abgrunds vorbei balanciert schafft es mit ein wenig (Weselsky)-Glück die Wirtschaft doch noch abzustürzen. Denn die Firmen leiden auch. Krankmeldung rieseln wie Laub bei einem Herbststurm bei den Firmen ein. Jeder schaut nach seinem Vorteil und will natürlich nicht seinen sauer verdienten Urlaub für den Streik opfern und geht zum Arzt. Die Wartezimmer sind zum bersten gefüllt. Das kostet. Kostet die Firmen den Ausfall des Mitarbeiters, kostet das Gesundheitssystem mindestens die Arzthonorare.

Dazu leidet die Umwelt. Tausende von Pendler stiegen aufs Auto um. Was das an Abgasen bedeutet, die zusätzlich in die Luft geschleudert werden, muss ich wohl nicht betonen.

Große Veranstaltungen wie z.B. in Berlin geplant drohen zu platzen. Hotelbuchungen werden storniert weil die Gäste nicht anreisen können. Leider ist das auch bei kleineren Veranstaltungen so. Wie bei der Arbeitstagung des FDA (Freier Deutscher Autorenverband) morgen in Ismaning bei München. Teilnehmer, die mit der Bahn anreisen wollten, sagen ab. Das schadet dem Verband, der auf den Kosten für Kost und Unterkunft sitzen bleibt. Schadet der Veranstaltung die deutlich schlechter als geplant besucht sein wird.

Es gibt sicher noch deutlich mehr solcher großen und kleinen Veranstaltungen, bestimmt auch in eurem Umfeld.

Wofür das alles? Für die Machtgeilheit eines einzelnen. Es geht doch schon lang nicht mehr um Tarife bei den Lokführern. Die DB wollte einlenken, ein Herr Weselsky winkte ab: Alles nur Lug und Trug um den Streik abzuwenden.

Ja Herr Hirnlos, wäre doch toll gewesen für alle, wenn nicht gestreikt würde und trotzdem was für die Lokführer rausgesprungen wäre! Nein, dieser Vollidiot muss seinen Streik durchsetzen um zu zeigen, wie viel Macht er über alle, nicht nur die DB und die GDL hat.

Insgeheim frage ich mich, ob der auch österreichische Wurzeln hat. Immerhin, einen ähnlichen rotzbremsenden Unternasenbart hat er auch. Zu seiner Machtgier …

Nun, es ist Wochenende. Ich hoffe, das alle die auch am Wochenende auf die DB angewiesen sind, gut an ihr Ziel kommen!

 

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

+ + + NEU: Offenbar wird der Streik bereits morgen beendet sein + + +

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Glücksmomente

vor wenigen Tagen habe ich einen Artikel über Glück geschrieben. Glück aus meiner ganz persönlichen Sicht.

Doch ich konnte nicht ahnen, dass mir ein ganz besonderer Glücksmoment beschieden würde. 1. November 2014, spontan dazu entschlossen, den Tag für eine Spritztour zum Achensee zu nutzen. Das Wetter ist traumhaft. Blauer Himmel, kaum eine Wolke. Der Wind novemberlich kühl und doch weit weg von kalt. Natürlich kamen viele auf diese Idee. Doch die Staus an den verkehrstechnisch neuralgischen Punkten hielten sich in Grenzen und können nicht als beklagenswert erwähnt werden. Vorbei am Tegernsee, ohne hohem Verkehrsaufkommen, über den Achenpass. Hier sind uns auch die ersten Schneehaufen für dieses Jahr begegnet. Teilweise gab es auf Wiesen noch große Flächen von Schnee. Der Achensee war bald erreicht und der erste Glückmoment ließ nicht lang auf sich warten. Das Parken war gratis. Also Auto verriegelt und entlang des Ufers den herrlichen Tag genossen. Nach einer Weile erreichten wir den Leuchtturm und gönnten uns auf einer Bank eine Pause. Konnten das Schiff beobachten, wie es quer über den See zur Gaisalm übersetzte. Wir machten uns auf den Rückweg, die Sonne jetzt wärmend im Rücken. Einige hundert Meter vor dem Seeende machte ich eine Entdeckung am Boden. Vier Bienen auf einer Löwenzahnblüte.

Vier BienenIst doch fast schöner als ein vierblättriges Kleeblatt, oder?

Doch damit nicht genug. Am Ende des Parkplatzes, nah beim Schiffsanleger, stand ein Traumauto. Ein Mercedes 300 SEC aus dem Jahr 1964 chromblitzend in der Sonne. Weiß. Rotes Leder. Offen. Der Eigentümer wenige Meter daneben, mit seinem Mobiltelefon telefonierend. Er sah uns auf diesen traumhaften Wagen zukommen und kam zu seinem Mercedes zurück. Mein erster Gedanke war, dass er uns nicht zu nah an dieses Schmuckstück lassen wollte. Doch weit gefehlt! Weiterhin telefonierend bat er zunächst meiner Frau an, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Um seiner einladenden Geste mit der freien Hand Nachdruck zu verleihen, hielt er ihr galant (sofern galant telefonierend möglich ist) die Tür auf. Mit einer gewissen Ehrfurcht setzte meine Frau sich. Funkeln in den Augen, staunend über die Freundlichkeit des Unbekannten. Ich stand staunend hinter dem Cabriolet. Dann ging der Mann um das Fahrzeug herum und hielt mir die Fahrertür auf und bat mich ebenfalls einzusteigen. Welch eine Ehre. Ein vollkommen fremder Mensch ließ uns in seinen wunderschönen Benz sitzen. Rotes Leder und Wurzelholz umgab mich und ein für damals typisches, riesiges Lenkrad stand steil vor mir. Der Blick durch die Windschutzscheibe schweifte über die endlos erscheinende Motorhaube zum Markenzeichen, dem Mercedesstern auf dem Kühler. Ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Traum ging in Erfüllung. Einmal hinter dem Lenkrad eines solchen Wagens zu sitzen. Vor ein paar Jahren ließ mich ein guter Freund seinen Mercedes SL ein paar Minuten lang fahren. Doch obwohl ich diesen nicht fahren durfte, war das Glückgefühl noch stärker als damals.

Lieber Unbekannter, DANKE für diesen Moment des Glücks, das Foto um diesen Moment festzuhalten und für das kurze Gespräch.

Mercedes 300 SECIch hoffe, auch ihr habt immer wieder solche unverhofften Glückmomente, in denen das Leben es richtig gut mit euch meint!

Schönen Sonntag und

bleibt mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

 

 

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Heiße Luft…

… trägt zur Klimaerwärmung bei. Angeblich. Heiße Luft ist aber auch oft das, was Menschen von sich geben, die meinen etwas zu sagen zu haben. Sie reden, reden, reden, sagen aber im Endeffekt nichts. Oder sie wissen es besser, egal was. Reden mit viel Atem, der für gewöhnlich als stark erwärmte Luft dabei aus den Lungen strömt, und sagen am Ende doch nichts. Wenn weltweit diese Menschen zum Schweigen gebracht würden, wie viel weniger würde das Klima erwärmt? Wie viel weniger CO2 würde ausgeströmt? OK, ein sehr theoretischer Gedanke. Denn selbst wenn sie nicht reden, müssen sie trotzdem atmen, egal wie überflüssig dieser Mensch im Grunde ist.

Aha, ja, stimmt. Nee, echt, auch ich gebe im Grunde nichts als heiße Luft von mir. Jetzt eben im Moment. Weil auch ich jetzt nicht konkret werde, wen ich meine. Oder welche Situation genau. Muss ich das denn? Kennt nicht jeder einen solchen Menschen? Hat nicht jeder einen solchen Viel-Rede-aber-nichts-Sager in seinem Bekannten- wenn nicht sogar Freundeskreis? Selbst wenn nicht, spätestens im TV werdet ihr fündig. Stichwort: Daily Soap. Tägliche Seife. Wer kam eigentlich auf den bescheuerten Ausdruck für eine Serie, die täglich läuft und sich angeblich mit dem Alltag beschäftigt, meist dramatisch oder pseudoromantisch angelegt? Egal, das wäre ein anderes Thema. Es braucht nicht mal diese täglichen Seifen. Es reichen die Nachrichten. Täglich hören wir dort Politiker reden. Zu sagen haben sie selten etwas. Wenn sie dann in ihrer Rede mal was zu sagen haben, dann lässt sich leicht feststellen: Es ist zu unserem Nachteil. Wie neuerdings die Diskussion um die kalte Progression. Oder das Asylantenproblem. (Nebenbei, da regt mich das Wort „Asylantenproblem“ schon auf. Es sind Asylanten. Das Problem ist eine Folge, nämlich die Unterbringung, die Hygiene. Aber nicht der Asylant.) Beliebt ist auch über den Solidaritätszuschlag zu reden. Was wird dazu gesagt? Dass der noch lange laufen wird, bis er umbenannt wird. Abgeschafft wird der sicher nicht, davon ist wohl auszugehen.

Warum ich hier das Thema rund um die heiße Luft aufgreife? Weils mich inzwischen nervt, wenn ich zu allem und jedem Kommentare höre, die als schlau gelten sollen. Damit meine ich nicht zwingend Kommentare zu dem, was ich so von mir gebe. Seit das Handy auch im Kindergarten nicht mehr wegzudenken ist, kann das überall mitverfolgt werden. Im Bus, in der Bahn, im Geschäft oder nur beim spazieren gehen. Überall können wir Gespräche mithören, die wir nicht mithören wollen. Dass was wir mithören können, sind eben oft die Kommentare zu etwas nicht gehörtem. Doch es ist gleich klar, das redet mal wieder jemand nur um etwas von sich zu geben, was schlau wirken soll. Gesagt wurde deshalb noch lange nichts. Irgendwann kam mal die Abkürzung TMI auf. Als mir die zum ersten Mal auffiel, habe ich noch drüber gelacht. Inzwischen muss ich sagen: Stimmt.
TMI? Too much Information. Zu viele Informationen, die auf uns einströmen. Zu viel von dem, was ich aus fremden Leben mitbekomme.

Mein Tipp: Hört doch auf jederzeit mit jedem zu reden, solange bis ihr was zu sagen habt. Spart euch das auf, bis ihr euch seht und persönlich miteinander sprechen könnt.

Dem Klima würde das auch gefallen 😉

Nehmt mich und das Leben nicht immer (zu) ernst und

bleibt mir bitte gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Unheilbar krank

Ein Schicksal, das leicht jeden von uns treffen kann. Ein Schicksal, das mich selbst schon mein Leben lang begleitet. Unheilbar krank = dem Tod geweiht? Selbstverständlich! Aber mal ehrlich, wer hat überlebt, der vor Gesundheit nur so strotzt? Letztlich sind alle gestorben.
Doch ich will hier nicht über mich und meine wehwehchen schreiben. Denn was ist Diabetes, Asthma, morbus crohn und Bluthochdruck schon gegen MS, also multipler Sklerose?
Deshalb geht es in meinem heutigen Blog mal um eine liebe Freundin, die an MS erkrankt ist. Eine Frau, die ich vor ca. einem Jahr kennenlernen durfte. Eine Frau, die trotz MS lebt und gerne lebt. Wer sie kennenlernen darf, wird eine Frau erleben, die ihrer Krankheit ins Gesicht lacht. Und sie hat Recht damit! Getreu Karl Valentins Spruch: „Ich freue mich wenns regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnets auch.“ macht sie es wie ich: sie lebt MIT ihrer Erkrankung, nicht gegen sie.
Die Frau, die ich meine ist, Caroline Régnard-Mayer. Diese Frau drückt Lebenslust, Freude und Frauenpower aus, wie kaum jemand anderes. Eben weil sie kaum zu bremsen ist.

In ihrem Buch „Frauenpower trotz MS“ beschreibt Caroline mit einer todernsten Heiterkeit ihren Weg von der Diagnose bis zu ihrem Leben MIT MS. Sie führt den Leser heiter sachlich an das Thema multiple Sklerose heran. Das Buch enthält Mengen an Hintergrundwissen zu MS und wie es sich dennoch gut leben lässt. Mit einem heiteren Auge kann der Leser ihren Leidensweg miterleben und kritisch darüber nachdenken, was er aus ihren Erfahrungen für sich selbst mitnehmen kann. Ein Buch, das jedem der an einer Krankheit leidet, die als unheilbar gilt, Mut machen kann. Ganz klar kommt die Nachricht an: Nur weil Du krank bist, ist das Leben nicht zu Ende!

Caroline danke für dieses Buch und für Deine Freundschaft! Viel Erfolg für Deine Bücher, zu denen inzwischen auch ein Kochbuch gehört und ich hoffe, dass Du Madmoiselle noch lange, sehr lange begleiten kannst!

 

Bitte bleibt mir und in diesem Falle auch ihr gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Kalender 2015!

Liebe Freundinnen, Freunde und Fans,

heute möchte ich euch gleich zwei Kalender ans Herz legen.

Da wäre zum einen mein Kalender zu meiner Thriller-Reihe. Ein Tischkalender, 1 Blatt = 1 Monat. Jeden Monat einen mörderischen Spruch von mir. Die Stückzahl ist begrenzt, wer zuerst kommt, bekommt zuerst.

12 Monate, 1 Blatt - 1 Monat

12 Monate, 1 Blatt – 1 Monat

Diesen könnt ihr per eMail an ms@marcussammet.de bestellen. Für nur 5€ plus Versand (kann je nach Land variieren).

Ein weiterer Kalender, der euch durch das Jahr 2015 begleiten kann, ist der Künstlerkalender vom Freien Deutschen Autorenverband, Bayern. Es ist das erste mal, dass FDA Bayern und KK83 in dieser Form zusammengearbeitet haben. Der KK83 hat die Kunstwerke in Form von Bildern, Fotos und Skulpturabbildungen zur Verfügung gestellt und der FDA Bayern hat dazu Lyrik, Aphorismen und kleine Texte geliefert.

Kalender des KK83 und des FDA Bayern

Kalender des KK83 und des FDA Bayern

Pro Doppelseite wird links ein Bild und recht die Woche mit reichlich Platz für persönliche Einträge gezeigt. Am Ende des Kalenders sind einige Seiten für Notizen. Diesen könnt ihr für ebenfalls 5€ plus 3€ Versand (auch hier kann der Versand ausserhalb Deutschlands höher sein!) über den FDA Bayern bei Susanna Bummel-Vohland per eMail bestellen: fda-susanna@email.de.

Nun genug der Werbung, ein schönes, erholsames Wochenende euch allen. Genießt die schönen Herbsttage, lasst euch vom farbenprächtigen Laub verzaubern und es euch einfach gut gehen.

Bleibt mir bitte weiter gewogen!

Euer
Marcus Sammet

 

 

 

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Pech! Pech!

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Anders gesagt, ohne Vorteil kein Nachteil. Somit ist die Schattenseite vom Glück Pech. Allerdings ist es mit dem Pech wohl genauso wie mit dem Glück. Jeder empfindet es anders. Für den einen ist es Pech nicht den gleichen Platz in der Bahn zu bekommen wie jeden Tag, nicht als erster in der Reihe der kaufwilligen beim Bäcker zu stehen, nicht als erster an der Ampel zu stehen und selbst ein Gewinn von 100.000 € wird als Pech angesehen, denn es hätten auch 1 Million € sein können.

Wenn ich mich im Alltag umhöre, so höre ich häufiger davon, dass jemand Pech hat. Doch es sind oft Kleinigstkeiten. Pech hab ich aus meinem Leben im Grunde verbannt. Dazu habe ich mir angewöhnt, mich „nach unten“ zu orientieren. Soll heißen, es gibt fast immer jemandem dem es schlechter geht, der mehr Pech hat. Bedauerlich, aber das bringt mich auf die Ebene, dass ich im Vergleich dazu doch noch Glück hatte, dass es mir nicht noch schlechter geht. Wenn ich den Gewinn als Vergleich hernehme, kann ich froh sein, nicht weniger als 100.000 € gewonnen zu haben.

In diesem Sinne, lächelt und seid froh, dass es nicht schlimmer kam 😉

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Glück? Glück?

Was ist Glück? Erster zu sein, zum Beispiel beim Bäcker um die Ecke beim Brotkauf, kurz bevor ein Bus mit reichlich Kunden vorfährt? An der U-Bahn an der richtigen Tür zu stehen und sich als Erster einen Platz aussuchen zu dürfen? Oder ein Lottogewinn von 10.000 €? Oder ist Glück, wenn ich gar nicht erst zum Bäcker, der U-Bahn muss und keinen Lottogewinn nötig habe? Ist Glück an Materiellem zu messen, an einer Geldmenge? Oder an einer besonders guten Gesundheit? Ist Glück etwas für einen kurzen Moment oder etwas Dauerhaftes?

Im Wikipedia ist unter anderem folgendes zu finden:
Das Wort „Glück“ kommt von mittelniederdeutsch gelucke (ab 12. Jahrhundert) bzw. mittelhochdeutsch gelücke. Es bedeutete „Art, wie etwas endet/gut ausgeht“. Glück war demnach der günstige Ausgang eines Ereignisses.

Mit dieser Definition gelte ich wohl als ein sehr glücklicher Mensch. Denn kaum etwas, was ich anfing und endete, endete ungut. Selbst meine diversen Krankheiten, die immer wieder in Schüben auftreten, endeten bisher gut. Auch habe ich zur rechten Zeit die richtigen Leute kennengelernt. Habe Menschen kennengelernt, die mich in meinem Tun fördern, mir einfach Gutes tun wollen, ohne Gegenleistungen zu fordern.

Das Schicksal, das wohl unser Glück bestimmt, meinte es bisher gut mit mir. Dafür bin ich dankbar! An dieser Stelle auch einen Dank an alle meine Freunde und Fans (auch wenn das für mich nach wie vor ein ungewohnter Umstand ist, Fans zu haben). Ein besonderer Dank geht dabei an besonders gute und enge Freunde und selbstverständlich an meine geliebte Frau. Namen möchte ich hier und jetzt nicht nennen, ich bis sicher dass diejenigen, die ich meine wissen, wen ich meine 😉

 

Bitte bliebt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

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Bitte haben Sie Verständnis.

So hat sich doch am Sonntag auch meine liebe Frau hier zu Wort gemeldet. Ihr ging es um die Toleranz, die von ihr und, wie die vielen Nachrichten und Kommentare zeigten, anderen abverlangt wird. Kurze Zwischeninfo: Ihr werdet noch mehr von ihr lesen!

Mir ist heute Morgen ein Satz sauer aufgestoßen, mit dem eine Durchsage endete: Wir bitten Sie um Verständnis. Wofür muss ich Verständnis haben? Dafür, dass ich später ins Büro komme und somit theoretisch länger bleiben muss? Das mein Tagesablauf gestört wird? Das ich Zeit damit verschwende um auf einem kalten, windigem (um nicht zu sagen zugigem) Bahnsteig auf den nächsten Zug zu warten? Überhaupt, für alles und jeden muss ich Verständnis haben. Für die, die sich vor mir in den Bus quetschen. Für die, die mit großen Gepäckstücken die Gänge im Bus oder Zug versperren. Dafür, das von mir mehr abverlang wird, als von anderen. Für die alte Dame, die zur Haupteinkaufszeit der berufstätigen an der Kasse mit Kleingeld bezahlt, das sie unbedingt selbst abzählen will. Selbst dann, wenn sie die Münzen kaum erkennt, weil sie ihre Lesebrille daheim vergessen hat. Dafür, das ich mein Heim noch mehr als sonst schützen muss, weil ganz in der Nähe zig Asylanten ein Heim bekommen haben. Dafür, dass die für ihr Asylantendasein teurere Smartphones, LED-Fernseher, Designerkleidung und neuere Autos haben. Dafür, dass jemand krankhaft depressiv ist und mich deswegen beleidigen und beschimpfen kann, weil er ja krank ist. Dafür, das Lieferwagen Gehwege zu parken und ich deshalb auf die stark befahrene Straße ausweichen muss. Dafür, dass ich für wenige Teile aus dem Supermarkt lange an der Kasse anstehen muss, weil ein zweiter Kassierer gerade beim rauchen ist. Die Liste lässt sich beinahe endlos weiterführen.

Warum ist das so? Empfinde ich das nur so, weil ich selbst nicht sehen, wer für mich und meine Eigenheiten Verständnis haben muss? Oder ist das so, weil ich mir die Rücksichtlosigkeiten anderer gefallen lasse, um Ärger aus dem Weg zu gehen?

Nun, mir bleibt euch um Verständnis zu bitten, das meine Frau hier auch bloggen wird, das ich nicht mehr jeden Tag einen Artikel schreibe und das es wohl noch ein bisschen dauert, bis mein nächster Thriller mit dem Titel „Angerichtet“ im Handel sein wird.

Bleibt mir bitte trotzdem gewogen!

Euer
Marcus Sammet

 

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Leichen pflastern meinen Weg

Wurde mir gestern noch vorgehalten ein sadistischer Psychopath zu sein, so musste ich heute feststellen: Könnte stimmen! Auf meinem Weg ins Büro bin ich heute über Leichen gegangen. Zwangsweise, denn die lagen da so rum, mitten im Weg. Drumherum gehen ging nicht, denn der Weg, den ich gehen muss, führt durch ein Treppenhaus, besser ein Treppenaufgang. Sechs junge Männer, vermutlicher europäischer Nationalität, lagen da breit und komatös auf den Stufen. Nein, natürlich nicht tot, keine echten Leichen. „Nur“ Alkoholleichen. Ich würde mich sogar trauen diese auf Wiesnbierleichen zu spezifizieren. Die typische Kleidung, bestehend aus kurzen Lederhosen, karierten Hemden unter Hosenträgern, Wollkniestrümpfen und Trachtenschuhen legt die Vermutung nah. Für alle Bayern: I schreibe hia aa fia Süd-Schwedn! Also bitte keine Korrekturen zur Kleidungsbeschreibung 🙂 Dazu lagen noch angeschlagene Maßkrüge zwischen ihnen. Dem von ihnen ausgehendem Geruch nach, hatte es wohl auch mindestens einer nicht mehr geschafft, vor dem sich Schlafen legen noch auf die Toilette zu gehen, um sich überschüssiger Flüssigkeiten zu entledigen. Entsprechende Seen wahren allerdings nicht zu entdecken, aber so Wollsocken und auch die Lederhosen saugen ja gut was auf.
Allerdings wurden sie sicher kurz nach dem ich über sie hinweg gestiegen bin recht unsanft geweckt. Denn der Leichenräumdienst in Form der U-Bahn-Wache kam mir am Treppenansatz bereits entgegen. Sehr unwahrscheinlich, dass die sich dazu legen würden.

Rund eine viertel Stunde später mitten in München ein ähnliches Bild. Ein Kerl selig schnarchend an der Mauer gelehnt, die den Treppenabgang zur U-Bahn umrandet. Auf seinem Schoß der Kopf eines weiblichen Wesens, das sicher in wenigen Tagen auch wieder einigermaßen attraktiv aussehen dürfte. Warum in wenigen Tagen? Nun, das geschwollene rechte, eher violett gefärbte Auge dürfen dann langsam wieder eine für Gesichter normale Farbe annehmen. Unter ihrem Dirndlrock und somit zwischen ihren Beinen schnarchte ein weiteres Wesen. Der Beinkleidung nach eher männlich, doch die Schuhe sprachen für etwas weibliches. Mit blieb nur kopfschüttelnd den Weg in mein Büro, das frei von Alkoholleichen war, zu suchen. Irgendwoher erklang noch ein gegröhltes Atem — rüüüüüülps — los durch die –rüüüüülps– Nacht …

Doch es gibt auch mal etwas Positives über das Oktoberfest und seine Gäste zu berichten. Da verweise ich sehr gern auf den Blog meiner Autorenkollegin Sybille Kolar.

Am nächsten Wochenende (ver)endet die Wiesn und ab ca. Dienstag wird auch der letzte übermäßig alkoholisierte Oktoberfestbesucher das begriffen haben und sich bis zum nächsten Jahr unauffällig verhalten.

Bitte bleibt mir gewogen, und wenn ihr nach München kommt, denkt daran, die dritte Maß Wiesnbier lässt euch peinliche Dinge tun, die ihr später bereut!

 

Euer
Marcus Sammet

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