Oktoberfest.
Das heißt, der Herbst steht vor der Tür und die Münchner feiern. Wirklich die Münchner? Wenn ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis so umhöre, gehen die meisten nur hin, wenn sie mehr oder weniger dazu gezwungen werden. Also wenn die Firma dort in den Festzelten eine Box bestellt hat oder Kunden betreut werden sollen etc..
Einige gehen auch hin, weil Freunde jenseits den Weißwurstäquators zu Besuch sind. Die sind vielleicht grad noch im Zaum zu halten. Doch dann gibt es die Millionen von Wiesn-Touris. Die machen das aus, warum der Münchner im allgemeinen nicht mehr gern auf die Wiesn geht. Oder nur am Vormittag bis bestenfalls zum frühen Abend. Warum? Das liegt an der Überschätzung der Alkoholverträglichkeit bzw. der Druckbetankung mit Wiesnbier. Nebenbei, die Maß liegt noch ganz knapp unter 10€ dieses Jahr. Die Maß sollte eigentlich ein ganzer Liter sein, so wie in den zahlreichen Biergärten den Sommer über in München. Doch die Maß wird gern mal nur als 0,7 bis 0,8 l eingeschenkt. Wegen der hohen Nachfrage und der Geschwindigkeit, in der leider gezapft werden muss. Ihr könnt rechnen? Genau, ca. jede 6. Maß muss garnicht verkauft werden und die Kasse für die Maß kingelt trotzdem. Egal, das war nicht mein eigentliches Thema.
Ab sofort ist es wieder so, das mir morgens um 5:50 Uhr an der U-Bahn Endstation die letzten Wiesn-Zombies der Nacht kotzend entgegen wanken, sofern sie noch auf zwei Beinen unterwegs sind. Im letzten Jahr kam mir tatsächlich um diese Zeit jemand aus der U-Bahn auf allen vieren entgegengekrochen. Im Zugabteil war deutlich zu sehen: Der hat sich den Abend noch mehrfach durch den Kopf gehen lassen.
Selbst der Weg zu meinem üblichen Zugabteil wird zum Hindernislauf. So drei bis fünf Beweise dessen, das der Wiesnabend, bzw. die Wiesn-Nacht, nicht nur mit flüssiger Nahrung durchlebt wurde, zeugen davon, das der Wiesntouri auch gern Brezn und Hendl zu sich nimmt.
Ich sag euch was, ich bin froh, wenn die Wiesn-Zeit wieder vorbei ist. Schön ist das nicht mehr.
Allen, die hingehen, eine friedlich-fröhliche Zeit und ich hoffe, ihr kennt eure Grenzen. Denkt auch daran, das Wiesn-Bier ist speziell fürs Oktoberfest gebraut und ist stärker im Alkoholgehalt!
Bleibt mir gewogen!
Euer
Marcus Sammet