Die Willkür

ist dieser Tage mal im Buchgroßhandel zu spüren. Zumindest für mich als Autor und dem Verlag, bei dem meine Bücher veröffentlicht werden. Nicht nur meine, denn zahlreiche andere gute Autoren sind ebenfalls im Traumstunden-Verlag Essen mit ihren Büchern vertreten.
Doch wie komme ich darauf, das im Buchgroßhandel Willkür herrscht? Zum einen aus einer Unterhaltung mit Britta Wisniewski, der Geschäftsführerin des Traumstunden-Verlags und aus eigener Erfahrung. Vor gut einer Woche habe ich Kontakt zum lokalen Buchhandel aufgenommen und war sehr positiv überrascht, das ich mit offenen Armen empfangen wurde. Ich durfte meine Krimis vor Ort lassen, die gleich neben der Kasse mit dem Hinweis „Lokaler Autor“ gekennzeichnet und einem kleinen Plakat gleich am Eingang, das für meine Bücher wirbt. So weit, so gut. Dann packte mich die Neugier und ich suchte den Online-Katalog der Buchhandlung auf. Was musste ich dort zu meinem Entsetzen sehen? Die Bücher des Traumstunden-Verlag galten als nicht lieferbar, die Liste zeigte nur einen Bruchteil der Titel, die im Verlag erschienen sind. Eher durch Zufall fand ich bei einem anderen Buchhändler ebenfalls einen Online-Katalog, der nicht nur Ähnlichkeiten zu dem vorher genannten hat, nein, er gleicht ihm aufs Haar bzw. Bit.

Kurz recherchiert war schnell klar, wo die Datenbank dazu liegt, beim Großhändler. Ihr wisst, ich nenne nur selten Namen hier, jedoch in diesem Fall finde ich es eine Sauerei, das der Großhändler KNV mit seiner Webseite buchkatalog.de als einer der größten und im Buchhandel als einer der bekanntesten den Traumstunden-Verlag blockiert. Die Verlegerin Britta Wisniewski hat bereits vor Monaten, trotz guter Verkaufszahlen, zu hören bekommen, das sich nicht lohnt ihr Verlagsprogramm aufzunehmen und das mit der Behauptung „Wird eh nicht verkauft“.
Was ist darauf zu schließen? Nicht der Leser entscheidet, was er lesen will, sondern der Großhändler für den Buchhandel. Nicht der Buchhändler entscheidet, was er anbietet, sondern der Großhändler. Wenn der sagt „Gibts nicht, kenn ich nicht, verkauft sich nicht“ dann will der Leser nicht kaufen, der Handel nicht verkaufen und der Verlag verschwindet von der Bildfläche.
So siehts wohl aus.

Bleibt mir gewogen!
Euer
Marcus Sammet

Über Marcus Sammet

Über mich? www.marcussammet.de Da wird alles gesagt.
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4 Antworten zu Die Willkür

  1. Hm, meine Bücher – auch in einem kleinen Verlag erschienen – sind alle gelistet.
    Sieht auf den ersten Blick aus, als hätte Harald recht.
    Bei den als nicht mehr lieferbar gelisteten Büchern meines Verlags tauchen allerdings auch welche auf, die es noch gibt. buchkatalog.de macht da einen feinen Unterschied zwischen „nicht mehr lieferbar“ und „bei Buchkatalog nicht mehr erhältlich“.
    Was sagt denn buchkatalog.de dazu?
    (Daß man bei der Suche nach „Ausgeschlachtet“ gar keine Treffer bekommt, ist mindestens seltsam.)

    • Das spricht glatt für ein Komplott gegen den Traumstunden-Verlag Essen. Der Blog hat viele Diskussionen ausgelöst, es gab viel Rückmeldungen. Offenbar gab es bei sonst keinem Verlag solch gravierende Unstimmigkeiten und das obwohl der Verlag jede Neuerscheinung sofort meldet.

  2. Ich kann diesem Bericht nur vehement entgegenrufen: So ist es nicht!
    Den genannten Großhändler interessieren sicher Anfragenmenge der Bücher, die sie führen. Ich habe einen sehr kleinen (Mikro) Verlag mit gerade mal 30 Büchern. Ich melde regelmäßig meine Bücherneuerscheinungen per Mail, und sehe meist schon nach drei vier Tagen, wie der größte Onlinehändler die Bücher listet. Das ist ein automatischer Vorgang, da spuken keine Leute drin rum, die die Kleinen aussortieren. Wenn die Datei an den Grosso ordentlich und vor allem zeitnah verschickt wird, sind die Daten auch überall abrufbar. Wenn in Einzelfällen was schiefgeht, kann man mit einem Anruf oder einer ruhig verfassten Mail alles klären.
    Können Sie das Buch beim Namen nennen, um das es geht?
    Beste Grüße

    • Lieber Herr Giersche,

      ihre Verteidigung in allen Ehren. Aber wenn Sie die Bücher des Traumstunden Verlag Essen suchen, werden Sie feststellen, dass Sie einen Teil des Sortiments gar nicht finden (obwohl wir ordnungsgemäss melden – und zwar immer), dass sie Bücher eines anderen Verlags mit „Traumstunden“ getagged finden (obwohl wir eingetragenes Warenzeichen sind und das schon bald ein Jahr lang und das auch gemeldet haben) und ebenfalls fälschlicherweise Titel aus unserem Sortiment mit „nicht mehr lieferbar“ gekennzeichnet sind, die sehr wohl lieferbar sind. „Nicht mehr am Lager“ oder „Nicht in unserem Sortiment“ würde ich verstehen … das entscheidet der Grossist selber und die Entscheidung gönne ich jedem Händler. Aber „nicht mehr lieferbar“ heisst auf dem Buchmarkt genau DAS: Das Buch ist NICHT mehr erhältlich. Diese Aussage ist aber schlichtweg gelogen, weil sie Titel von uns betrifft, die flammneu auf dem Markt sind und ordnungsgemäss gemeldet wurden. Ich schließe mich daher den Ausführungen von Marcus Sammet an, weil auch ich denke, dass ich von einem Grossisten durchaus erwarten kann, zu wissen, was er tut, wenn er einem Verlag den Zugang an den Markt durch solche … „Schlampereien“ unmöglich macht. Denn es ist BESTENFALLS Schlamperei … und SCHLIMMSTENFALLS eben WILLKÜR!

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