Autoren und der Drogenladen

Au-ha. Jetzt hat er zu viel davon geschnüffelt, denkt sich jetzt sicher der geneigte Leser.

Nein, weit gefehlt! Gestern war der erste Leseabend dieses Jahres des FDA Bayern in der Galerie Roucka in München. Mein erster Leseabend als 2. stellvertretender Vorstand und Moderator. Drei Texte standen zum Vortrag an. Ein sehr tiefgründiger, bewegender Text, der selbst seinen Autor und vortragenden so sehr rührte, dass die letzten zwei Worte von ihm nur noch mit größter Konzentration ausgesprochen werden konnten. Einen Moment überlegte ich, ob Applaus angebracht wäre, doch es ging nicht um die Vorgänge, die diesen Text entstehen ließen, sondern um den Text selbst. Der war absolut einen Applaus wert. Dieser wurde übrigens auch der Siegertext des Abends. (Wir stimmen anschließend in geheimer Wahl ab, welcher Text am besten gefiel). Gut, das anschließend Gelegenheit für eine Pause war, denn den nächsten Text gleich anschließend vorlesen zu lassen wäre meines Erachtens nach unpassend gewesen. Immerhin sorgte der dann wieder für eine ausgelassenere Stimmung.

Text Nr. 3 war von unserer Gast-Autorin. Im Grunde außerhalb der Wertung, denn sie hatte einen Text dabei, der Teil ihres nächsten Buches sein sollte. Selbst sehr verunsichert, ob diese vom Lektorat vorgeschlagenen Änderungen gut und richtig wären, trug sie ihren Text vor. Es mangelte nicht an Kritik, wirklich nicht. Doch großteils bezog sie sich auf das unverschämte Lektorat. Die anschließende Diskussion brachte doch einige gute Tipps und Ratschläge hervor, die unsere Gast-Autorin gern mit nachhause nahm. Sie trug dann noch ein weiteres Kapitel vor, dies war weit weniger tot-lektoriert und entsprach mehr dem Stil seines Verfassers. Nach einer relativ kurzen Diskussion über dieses Kapitel insbesondere im Bezug auf das vorherige wurde noch der Siegertext des Abends gewählt und bis auf wenige der Anwesenden Autorinnen und Autoren kehrten wir noch ins nah gelegene Drugstore (also eben jenem oben erwähnten Drogenladen) ein und genehmigten uns eben solche in Form von leicht alkoholisierten Getränken wie Wein und Bier. Nebenbei, beides weder in Maßen noch in Massen! Ein sehr gemütlicher und geselliger Abend verging wie im Flug.

Es ist schön, solch unterschiedliche Menschen um sich herum zu haben. Nach meinem Beitritt in den FDA-Bayern ahnte ich zunächst nur, welchen Mehrwert es mir selbst bringen würde. Seit gestern weiß ich auch, dass sich der Mehrwert auf alle verteilt und dort Kritik nicht als böse angenommen wird und gemeint ist. Ich denke, auch bei unserem Gast (ist die weibliche Form eigentlich Gästin???) kam das so an. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass sie nicht das letzte Mal bei uns war.

Schönes Wochenende euch allen und

bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

Über Marcus Sammet

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