Lebendig tot.

Zombie? Nein, kein Hunger auf Hirn. Weder vom Mensch noch vom Tier. Also doch richtig tot? Nein, kann auch nicht sein.

Was war los? Wecker schrillte mich gewohnt penetrant pünktlich um 4:30 Uhr aus dem Schlaf. Der erste Versuch, den Wecker auszuschalten, schlug fehl. Das Ding wich mir aus und versteckte sich spontan auf dem Fußboden. Schon beim zweiten Versuch konnte ich ihn dann doch erlegen und er gab Ruhe.
Also raus aus dem Bett. Mehr oder weniger blind die Füße voreinander gesetzt und prompt den Türrahmen mit dem kleinen Zeh versucht, aus der Mauer zu treten. Es wird niemanden wundern, das der klügere nachgab und ich stolz auf die Intelligenz meines kleinen Zehs bin. Einen Freudenschrei darüber hab ich gerade noch unterdrücken können, ich wollte ja meine noch schlafende Frau nicht wecken. Erst jetzt bemerkte ich, das auch nur ein Auge offen, naja, sagen wir halb-offen war. Macht nichts, dann blendet das Licht im Bad nicht so sehr.
Im Schein des Badezimmerlichts sah ich dann einen Toten am Spiegel vorbei gehen. Also mit diesem halb-offenem stark gerötetem Auge und der blassen Haut, konnte das nur ein Toter sein. Dann setzte erst der Schreck und anschließend doch das Hirn ein. Der Schreck, wegen dem, offenbar selbstständig gehendem, Toten im Bad, das Hirn widersprach, allerdings und gab klar zu verstehen, dass es der Körper rund um das Hirn sei, was da eben am Spiegel vorbei kam. Was nun geschah, will ich mal übergehen, es sei nur erwähnt, dass jetzt ein Geruch in der Luft lag, der stark an Verwesung erinnerte. Jenes führte erneut zu dem Schluss, dass ich ein Toter im Raum aufhalten musste. Gut, der Geruch war auszuhalten, doch das Brennen in den Augen schaffte es, die Tränendrüsen anzuregen und somit für genug Feuchtigkeit in den Augen zu sorgen, dass ich jetzt beide öffnen konnte. Allerdings habe ich es sofort bereut, denn das was ich im Spiegel erblickte, würde niemand sehen wollen, es sei denn, er ist im Kino und schaut sich einen Horrorfilm an. Was solls, es muss ja erledigt werden, also Klinge an den Hals und zugeschnitten. Echt eine Kunst sich mit diesen Rasierern heutzutage zu schneiden. Ich beherrsche es in Perfektion. Nach dem ich es also geschafft hatte, meinen Haaren eine Frisur zu verpassen, die beginnende Gesichtsmatratze entfernen konnte und dabei sogar ein Blutbad verhinderte, musste noch der Rest gesäubert werden. Geht natürlich am einfachsten unter der Dusche. Wasser marsch und ich konnte schlagartig sämtliche Lebensgeister aus der weiteren Nachbarschaft in meinem schockgefrostetem Körper begrüßen. Beim in die Hand nehmen des Duschkopfes hab ich aus Versehen den Regler auf kalt geschoben. Vom Gefühl her war ich dankbar, nicht von Eiswürfeln erschlagen worden zu sein.

Alles erledigt soweit, die laufende Nase gezähmt durch eine Allergietablette, die ich in die Augen geträufelt habe,  den Juckreiz in den Augen mit  eingenommenen Augentropfen bekämpft und noch Kopfschmerztabletten getrunken, damit der Schädel nicht so brummt. Jetzt kanns aber los gehen. Pausenbrot hergerichtet und Tasche gepackt. Schnell noch Mails am Smartphone prüfen und feststellen, das auch das WLAN über Nacht in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Ein reboot des Routers und auch das funktionierte wieder. Jetzt noch schnell von der Frau verabschieden und los zum Bus. Allerdings irritierte mich dann die Frage meiner Holden, ob ich nackt ins Büro wolle. In der Tat, die am Abend zuvor bereitgelegte Kleidung lag noch dort, wo sie abgelegt wurde. Mir war ja die ganze Zeit so, als hätte ich etwas vergessen. Auch das war dann noch schnell erlegt und selbst den üblichen Bus habe ich noch vorbeifahren sehen. Egal, wird halt der Nächste genommen, der allerdings an einer anderen Haltestelle abfährt. Also über die Straße … und am Kühler des 40-Tonners kleben bleiben …

Nun, ich hoffe, ich habe euch mit einem Lächeln im Gesicht ins Wochenende schicken können.

Bitte bleibt mir gewogen!

Euer
Marcus Sammet

Über Marcus Sammet

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